Johann Wolfgang von Goethe Realschule Forst

Amtstraße 12 A, Forst/Lausitz, 03149 ,Germany
Johann Wolfgang von Goethe Realschule Forst Johann Wolfgang von Goethe Realschule Forst is one of the popular High School located in Amtstraße 12 A ,Forst/Lausitz listed under School in Forst/Lausitz , High School in Forst/Lausitz , Public School in Forst/Lausitz ,

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Alte Bilddokumente erinnern oft an Gebäude und Einrichtungen, die längst abgerissen oder von nachfolgenden Generationen deutlich verändert wurden - doch so mancher ältere Bürger entsinnt sich auch heute noch der Originale. Dieses Foto entstand 1938 und zeigt einen interessanten Blick von der damaligen Kaiser-Wilhelm-Straße (heutige Max-Fritz-Hammer-Straße), Ecke Kleine Amtstraße, auf das Städtische Museum (Altes Amt – 1521 als Wasserburg erbautes Schloss –) und den stattlichen Bau des damaligen Lyzeums, der Luisenschule.

Die Luisenschule war einst ein großzügiges Amtsgebäude. Die Städtische Luisenschule - aufgenommen im Jahre 1938. Das Schulgebäude wurde von der Stadt in den Jahren von 1906-1908 als eines der schönsten Amtsgebäude von Forst errichtet. Grund für den Bau war die Tatsache, dass die Räume des Schulhauses der ehemaligen Städtischen Höheren Mädchenschule am Lindenplatz (wurde später Mittelschule) nicht mehr ausreichten. Das Schmuckstück der Schule aber war – auch noch viele Jahre nach Kriegsende – die Aula: ein Festsaal, in dem Platz war für mehr als 500 Schülerinnen und der durch ein mächtiges, vornehm ornamentiertes Spiegelgewölbe gekrönt war.
1926 wurde eine zunächst einjährige Frauenschule an das Lyzeum gegliedert. Die allgemeinen Lehrziele der Frauenschule erstreckten sich auf praktische Anleitung zur Führung eines Haushaltes, auf die Einführung in den Pflichtenkreis der Mutter und auf die Vertiefung und Erweiterung der Eingliederung in das Gemeinschaftsleben.
Bei den Kampfhandlungen im Frühjahr 1945 – rund zwei Monate lang waren in den gut ausgebauten Kellern der Schule die Luftschutzbefehlsstelle Forst, wichtige Abteilungen der Stadtverwaltung sowie der Kampfkommandant der deutschen Truppen untergebracht – wurde das Schulgebäude mehrfach durch Granateinschläge erheblich getroffen, und die Turnhalle brannte total aus. Auch das benachbarte Städtische Museum wurde ein Opfer der Flammen.
In diesem Schulgebäude wurde einige Monate nach Kriegsende, im Oktober 1945, der provisorische Schulunterricht unter heute unvorstellbaren Bedingungen (keine Sitzgelegenheiten, keine Schreibmaterialien, keine Schulbücher und -hefte) wieder aufgenommen. Die Kriegsschäden an der ehemaligen Luisenschule, der späteren Goethe- Oberschule und heutigen Realschule wurden in den ersten Nachkriegsjahren schrittweise beseitigt, jedoch wurde die ausgebrannte Turnhalle nicht wieder aufgebaut und die Ruine auf dem Schulhof abgerissen. Zu DDR-Zeiten erfolgten umfassende Rekonstruktionsarbeiten. Dabei wurde die einst herrliche Aula zu Klassenräumen umgebaut, und das Schulgebäude erhielt nun ein Flachdach, veränderte Fassaden und damit ein völlig anderes architektonisches Aussehen.
Auch das ehemalige Städtische Museumsgebäude, in welches 1932 das Forster Heimatmuseum einzog, wurde 1962/63 wieder aufgebaut, aber es diente von 1963 bis 1998 als Feierabendpflegeheim und beherbergt nun nach entsprechenden Umbauten 16 behinderte Kinder und Jugendliche der Wichernschule.
Auf der südlichen Seite der Schule befindet sich eine auf historischem Boden aufgebaute und mit einer Bruchsteinmauer umgebene Grünanlage. Sie weckt Erinnerungen an die Zeit des dort seinerzeit während des Dreißigjährigen Krieges lagernden Kriegsherrn Wallenstein. Die Mauer erinnert auch daran, dass sich die Bewohner in früheren Zeiten durch einen Wall, bestehend aus wildem Rosenhaag, Fallgruben und durch leicht in einen Sumpf umzuwandelndes Gelände gegen feindliche Angriffe zu wehren wussten.

Quelle: http://www.lr-online.de/regionen/spree-neisse/forst/Die-Luisenschule-war-einst-ein-grosszuegiges-Amtsgebaeude;art1052,384180



Ende vor dem 100. Geburtstag / Luisenschule war einst das schönste Bauwerk der Stadt und verpasste im Schließungsjahr 2007 um ein Jahr das große Jubiläum
Wolfgang Schenk schreibt: „Eine schöne Aufnahme der Luisenschule aus Zeiten vor dem Zweiten Weltkrieg, 30er/40er Jahre. Der erste Spatenstich für den Bau erfolgte am 3. August 1908. Geöffnet wurde die Höhere Töchterschule am 22. Oktober 1909, dem Geburtstag der deutschen Kaiserin Auguste Viktoria. Zu Ehren der Königin Luise wurde die Lehrstätte ‘Luisenschule’ genannt. Die Schule war eines der imposantesten Bauwerke der Stadt Forst. Wenn wir, mein Großvater und ich, in den frühen 40er Jahren unseren Museumstag hatten, gehörte fast immer eine halbe Stunde der Luisenschule. Großvater erzählte mir, dass in der Kupferkugel auf dem Türmchen sich die Bauunterlagen des Schulgebäudes befinden. Meinen ersten Kontakt zu Nachkriegszeiten hatte ich im Jahre 1952, als ich die 9. Klasse besuchte. Klassenlehrer war Herr Herden. Weitere Lehrer waren Frau Herden, Herr und Frau Kühn, Herr Toppart, Herr Borutta, Frau Marsch, um nur einige zu nennen. Da meine Lehrzeit früher als geplant begann, musste ich auf den Abschluss der 10. Klasse verzichten. Auch unser Sohn Thomas besuchte die jetzt ‘Goethe-Schule’ genannte Einrichtung. Da ich im Elternkollektiv mitarbeitete, hatte ich einen guten Kontakt zu seinen, aber auch meinen Lehrern. Als Chronist des Aquarien-Terrarienverein ‘Malxetal’ sammelte ich über 50 Jahre Material über den Gründungsverein von 1902 bis 1945 und hatte auch mit der Schule, vorrangig der Turnhalle, zu tun. Hier wurden in den Jahren 1924 und 1927 zwei große Ausstellungen mit Reptilien, Lurchen, Meeres- und Süßwasserfischen, Krebsen usw. durchgeführt. Schade, dass diese Schule nicht mehr genutzt wird!“
Kathrin Heinrich aus Michendorf schreibt: „Als ich am verlängerten Wochenende wieder einmal in Forst war, bekam ich auch den ‘Märkischen Boten’ in die Hand. Ihr Bild hat in mir sehr wechselvolle Empfindungen ausgelöst, denn es war die Schule und Arbeitsstätte von drei Generationen unserer Familie. Meine Großmutter besuchte diese Schule Ende der 1920er Jahre. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt und alsbald wieder aufgebaut, so dass 1948 der Schulbetrieb wieder beginnen konnte. Jetzt hieß sie ‘Johann-Wolfgang-von-Goethe-Schule’. Mein Vater begann 1950 in dieser Schule seine Schulzeit. In der Folgezeit wurde diese Schule dann eine ‘Realschule’. 2001 erhielt ich dann die ehrenvolle Aufgabe, diese Schule zu leiten. Das war eine verantwortungsvolle, schöne Aufgabe. Deshalb erinnere ich mich sehr gerne an diese Zeit. Aber auch eine schöne Zeit geht einmal zu Ende, als nämlich klar war, dass diese Schule wegen zurückgehender Schülerzahlen und einer erneuten Änderung im Schulsystem, geschlossen würde. So hatte ich dann leider die unangenehme Aufgabe, diese Schule ‘abzuwickeln’, wie es Jahre vorher mit vielen Betrieben in Forst geschehen war. 2007, ein Jahr vor dem 100-jährigen Bestehen, veranstalteten die Schülerinnen und Schüler, unterstützt von ihren Lehrern, ein letztes Schulfest mit einem Tag der offenen Tür. Hierbei war mein Vater nochmals aktiv in seiner ehemaligen Schule und half bei der Gestaltung des Schulhofes und nutzte die Gelegenheit zu einem letzten Rundgang. Im Juli 2007 schlossen sich die Schultüren für immer. Heute wartet das Bauwerk auf eine Nachnutzung, die hoffentlich bald erfolgt, damit nicht noch ein Abriss nötig wird und eine Parkanlage im Zentrum der Stadt entsteht.“
Thomas Methe schreibt: „Die Luisenschule wurde 1908/1909 erbaut. Zur damaligen Zeit war die Luisenschule eines der schönsten Bauwerke in der Stadt Forst. Man nannte die Schule auch Lyzeum. Die beiden Eckpavillons, auch im Bild zu sehen, bildeten damals das Eingangstor. Die Turnhalle der Schule am linken Seitenflügel wurde 1945 durch den Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Luisenschule hatte eine Aula im Jugendstil gehalten und sie war in den 20er Jahren Stätte vieler künstlerisch bedeutender Aufführungen von Theater und Musikstücken. Die Schule steht aber noch an der Ecke Amtsstraße / Am Haag.“
Annemarie Krause weiß: „Außer einer sehr schönen Aula im 2. Stock und ansprechenden Klassenräumen gab es einen Zeichensaal, eine Musikklasse mit Podium und einen naturwissenschaftlichen Klassenraum mit entsprechender Ausstattung. Auf dem Schulhof stand ein schöner Brunnen mit stets frischem Wasser, der wohl heute dort wieder steht. Die stabilen Kellerräume der Schule waren von Februar bis April 1945 Unterkunft für die Kreisleitung und die Stadtverwaltung Forst, bis die Stadt geräumt werden musste.“

Quelle: http://maerkischer-bote.de/2012/05/05/forst-ehemalige-luisenschule-wurde-im-jahr-2007-geschlossen/

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