SCHULDEN. EINE BEFREIUNG!
Dionysien
Im Herzen von Darmstadt – was öffentliche Verschuldung betrifft das Griechenland unter Deutschlands Kommunen – errichtet Regisseur Michael v. zur Mühlen (hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?) einen Tempel, eine archaisch-utopische Kultstätte um neun Tage lang ausgehend von David Graebers Buch „Schulden" der Kunst, dem kritischen Denken und dem Rausch zu huldigen. Würde und Schönheit statt Demut und Blödheit – eine rituelle Reinigung, in der es um viel mehr geht als überzogene Dispokredite: Um den Kapitalismus als Ganzes und damit die Frage, was eigentlich mit uns falsch läuft, dass wir uns ihm so schuldbewusst und verkniffen unterwerfen. Die Zeit ist reif, wir müssen uns einfach wieder viel mehr leisten. Denn wenn wir nicht aufhören, uns vor unseren Gläubigern zu rechtfertigen, haben wir überhaupt verloren.
Eine Koproduktion des Staatstheater Darmstadt und der Datterologischen Gesellschaft im Rahmen des Datterich Festival 2015.