Stuhlfabrik August Werhahn

Hohe Strasse 5, Bad Münder am Deister, 31848 ,Germany
Stuhlfabrik August Werhahn Stuhlfabrik August Werhahn is one of the popular Real Estate located in Hohe Strasse 5 ,Bad Münder am Deister listed under Real estate in Bad Münder am Deister ,

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Die alte Stuhlfabrik in Beber gehörte mit zu den traditionsreichen Betrieben der erfolgreichen Stuhlindustrie des Deister-Süntel-Tales. In der Blütezeit fanden in dieser Region in ca. 30 Fabriken weit über 10.000 Menschen Arbeit in diesem Berufszweig. In den vergangenen Jahrzehnten ist der Stuhlbau fast zum Erliegen gekommen. Nur wenige Betriebe im hiesigen Bereich sind noch aktiv im Stuhlbau tätig. Die Geschichte der Stuhlindustrie im Deister-Süntel-Tal geht bis ins Jahr um 1820 zurück. Noch einige Jahre nach dem 2ten Weltkrieg war das Deister-Süntel-Tal die größte Stuhlerzeugungsstätte Deutschlands mit bis zu 22.000 Stühlen am Tag.

Die alte Stuhlfabrik August Werhahn in Beber ist eine der wenigen erhaltenen Gebäude, die an diese erfolgreiche Zeit erinnern. Sie wurde im Jahr 1910 durch den Gründer August Werhahn gebaut. In der Blütezeit arbeiteten dort bis zu 100 Mitarbeiter und die Woche verliesen bis zu 1.000 Stühle die Fabrik in alle Welt. In kaum einer Familie im kleinen Beber arbeitete niemand in der Stuhlfabrik. Nach Beendigung des Weltkriegs stieg die Beschäftigungszahl an, der Bedarf an Stühlen war groß. Aufträge des britischen Militärs sorgten für volle Auftragsbücher. In den 70er Jahren wurden die Geschäfte schwieriger, auf Grund tragischer Todesfälle in der Unternehmerfamilie war die Übernahme ungewiß. In den 70er Jahren war man gezwungen Rationalisierungsmaßnahmen durchzuführen. Versäumnisse bei Investitionen und eine damit unrentable Arbeitsweise verschafften dem Unternehmen kaum Gewinne. 1977 wurde die Produktion vollständig eingestellt.

In den Jahren von 1977 bis 1998 wurde die Fabrik unterschiedlich genutzt, eine Erhaltung fand jedoch nicht statt. Kuriose Geschichten kursieren um das beschauliche Gebäude am Eingang von Beber. Von wilden Partys mit bekannten Persönlichkeiten bis zu zwilichten Gewerben ist immer noch die Rede.
Vom Jahr 1998 bis ins Jahr 2003 wurde das gesamte Gebäude als Wohnmuseum des Sammlers Albert Müller bewohnt und betrieben. Künstler fanden hier zeitweise ihr Forum zur Präsentation Ihrer Stücke.

Im jetzigen Besitz einer Eigentümergemeinschaft wurde das Gebäude in den Jahren 2006 bis 2010 komplett saniert und „wiederbelebt“. In der in seiner Substanz gut erhaltenen Stuhlfabrik wird nunmehr wieder in interessanten Lofts gewohnt und meist kreativ gearbeitet. Somit wurde im Örtchen Beber ein Stück der Geschichte erhalten.

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