SV Pottum 1919 e. V.

Zum Hüttenberg, Pottum, 56459 ,Germany
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90 Jahre SV Pottum

90 Jahre SV Pottum, das heißt nun fast ein ganzes Jahrhundert Sportgeschichte, mit Höhen und Tiefen, mit sportlichen Auf- und Abstiegen, aber auch Vereinsleben immer sehr eng verbunden mit unserem Dorfleben in Pottum.
Im Jahre 1919 gründeten Reinhold Hering (Heinze), Willi Hölper (Schmitzas), Fritz Klees (Kamsteruresch) und Reinhold Seelbach den Verein„Fußballklub Allemandia Pottum“, deren 1. Vorsitzender Ewald Hölper (Schmitzas) wurde.
Schnell wurde eine Mannschaft gebildet die in schwarzen Turnhosen und weißen Sonntagshemden auf einer Viehweide in Richtung Öllingen Ihre Gegner niederrang.
Die umfunktionierte Viehweide bekam den legendären Namen „Urles“.
Dort vor heimischer Kulisse gespielt zu haben, dieses Gefühl war tausendmal höher zu bewerten, als heute einmal in der Allianzarena in München, oder in sonst so lapidaren Bundesligastadien.
Die Mannschaft ging zu Fuß oder fuhr per Fahrrad zu Ihren Auswärtsspielen, die Begeisterung der jungen Mannschaft war grenzenlos. Bereits 1920 wurde der erste Pokal errungen. In Rennerod belegte unser Team den ersten Platz. Der Pokal wurde damals von den „Ehrendamen des Fußballklubs Rennerod“ gewidmet. Ja, da war die Welt noch in Ordnung!
Bald schloss sich der Verein der DJK, der Deutschen Jugendkraft an, und es entwickelte sich ein rechter Breitensport in unserem Verein.
Neben Fußball wurde auch Radsport, Geräteturnen sowie Boxsport betrieben. So waren z.B. die ersten Boxkämpfe in Pottum im Jahre 1928. Die Gründer der Box-Abteilung waren die Brüder Adolf und Willi Dapprich. Letzterer hatte schon damals den legendären Spitzname „der Boxer“. In der heutigen Zeit würde man Ihn sicher Rocky, der Champ, oder einfach nur Klitschko nennen. 30 Mitglieder zählte die Box-Abteilung,darunter die aktiven Mitglieder Adolf Gerz, Robert Klees, Willi und Valentin Seelbach, sowie Richard, Johann, Edi, Hermann, Reinhold Hölper. Diese boxten in Honersch Saal die Gegner reihenweise in die Seile.
Während sich die einen „Hölpers“ in Honersch – Saal auf die Mappe hauten, spielten
die anderen Hölpers in der sogenannten Hölpermannschaft, wo von 11 Spielern
immerhin 8 Spieler den Namen Hölper trugen. Aus dieser Zeit stammt das Sprichwort: Hölpers Leut – sind gute Leut!!! „Alles Hölper – oder was?“ wäre sicher auch angebracht gewesen.
Es folgte der 2. Weltkrieg.
Vieler unserer Sportler kehrten aus dem Krieg nicht mehr heim, so dass für längere Zeit ein Spielbetrieb in Pottum nicht möglich war.
Die erste Mannschaftsbildung nach dem Krieg war 1947. So ist z.B. in den Büchern niedergeschrieben, das wir mit einem LKW, beladen mit Spielern und Anhängern zu einem Spiel nach Waldesch in den Hunsrück gefahren sind. Nach einem Halbzeitrückstand von 0:2 konnten wir den zwei Klassen höher spielenden Favoriten dank eines lupenreinen Hattricks von Ewald Hölper (Schustersch Ewald) noch mit 3:2 in die Knie ringen.
1948 erkämpfte sich die Mannschaft die Meisterschaft und stieg in die 1. Kreisklasse auf.
Dieses sollte jedoch für längere Zeit der letzte fußballerische Erfolg sein, den in den 50er Jahren ging es mit dem Fußball in Pottum Berg ab, der Spielbetrieb kam zum erliegen. Der Nachwuchs fehlte und der Altersunterschied war zu groß. Einige jüngere Spieler wie Bernhard Hölper, Germann Göbel und Wolfgang Hering wechselten zu Nachbarvereinen wie Höhn und Langenhahn.
Dafür wachte das Pottumer-Boxleben wieder auf.
Hugo Dapprich (Boxersch Hugo) war unser Boxtrainer, und fortan wurde jeden Samstag Abend in Honersch – Saal trainiert. Verschiedene Boxveranstaltungen folgten und die Männerwelt nicht nur aus Pottum verfolgte die Kämpfe mit großem Interesse.
Ende der 50er Jahre sollte auch der Fußball – Spielbetrieb wieder aufgenommen werden.
So gab es z. B. eine A-Jugend im Jahre 1960 die aus den Spielern Helmut, Hans-Werner, Reinhard Hölper, Gerd Heinz, Rainer Jex, Franz-Josef Frensch, Heinz Kirschey, Siegfried Helsper, und Heinz Benner (Trommel-Hugo) bestand. Diese Spieler waren auch zum Teil Mitglieder der Meistermannschaft 1963, welche Staffelmeister der B-Klasse wurden.
1964 wurde dann eine Jugendspielgemeinschaft mit dem Nachbarverein Hellenhahn gegründet. Schnell stellten sich auch hier sportliche Erfolge ein und man spielte um Kreismeistertitel, bis hin um die Rheinlandmeisterschaft.
Dieses Endspiel 1968 verlor man jedoch knapp. Aber der Landratspokal wurde in dieser Zeit drei mal gewonnen. Pottumer Spieler aus dieser Mannschaft waren Edelbert Schilling, Manfred Hölper, Klaus Horz und Werner Heidrich.
1968 gründete man eine Senioren – Spielgemeinschaft mit dem SV Hellenhahn, die bis
1978 Bestand hatte und mit der Meisterschaft in der Kreisliga C endete.
Es begann wohl die sportlich kaum wiederholbare Erfolgsserie des SV Pottums.
1978 stieg die erste Mannschaft als Meister der Kreisliga C und Kreismeister der einzelnen Staffeln direkt auf in die Kreisliga A.
Diese Meisterschaft sollte der Grundstein für den sportlichen Höhenflug des Vereins werden. Während die Seniorenmannschaft nun mit Spielern von angrenzenden Vereinen verstärkt wurden, begann der SVP mit vorbildlicher Jugendarbeit. Trainer der Jugendmannschaft war Hans-Werner Hölper, der die Jahrgänge von 1966 – 1970 durch sämtliche Jugendklassen betreute und mit viel Erfolg trainierte. Im Seniorenbereich stand bereits 1980 der nächste Aufstieg an. Nach dem gewinn der Meisterschaft in der Kreisliga A stiegen die Mannen um Trainer Hans Hoffmann auf in die Bezirksliga. Auch dort fasste die Mannschaft sofort Fuß und war in Ihrem streben nach Erfolgen und Aufstiegen nicht mehr zu stoppen.
Bereits 1984 stieg die Truppe auf in die Landesliga. Dort schaffte sie den Durchmarsch in die höchste Spielklasse des Fußballverbandes Rheinland, in die Verbandsliga.
Man bemerke das die Verbandsliga in dieser Zeit die 4. Höchste Liga war, d.h. im Klartext, man saß Schalke und Bayern praktisch im Nacken.
Für diesen Fall war unser damaliger Platz- und Zeugwart Clemens „Menz“ Seelbach
bestens gerüstet, den er begann schon mal den Hartplatz auf den Flügeln mit Gras- und Heusamen einzusääen, schließlich wurde ja schon ab der Oberliga der Rasenplatz zur Pflicht.
Das Interesse am SVP war zu dieser Zeit nicht nur in unserem Ort, sondern im ganzen Umkreis nicht mehr zu toppen.
Denn nicht nur die Seniorenmannschaft hatte für Furore gesorgt, den auch die mittlerweile 16-18 Jährigen A-Jugendlichen von Trainer Hans-Werner Hölper waren aufgestiegen in die höchste deutsche Jugendspielklasse, für uns war dies die Rheinlandliga.
Gegner aus Trier, Zerf, Kastellaun, von der luxemburgischen bis belgischen Grenze
gaben sich Sonntags morgens um 11 Uhr ein Stelldichein in unserem Hüttenbergstadion.
Für eine Pottumer Fußball-Familie sah der Sonntag wie folgt aus:
8.00 Uhr Bad, Morgensreinigung
9.00 Uhr Frühstück
10.00 Uhr Fußmarsch zum Sportplatz
11.00 Uhr A-Jugend anschauen und lautstark unterstützen
12.30 Uhr Currywurst bei Bongos-Imbiss
12.45 Uhr 2. Mannschaft anschauen und lautstark unterstützen
14.30 Uhr 1. Mannschaft anschauen und lautstark unterstützen
ab 16.30 Diskussionsrunde mit Spielern und Trainern der Mannschaften im Sportheim
ab 23.00 Uhr irgendwie heim, schnell noch den Eimer vors Bett, habe fertig!
Zu erwähnen sei auch in dieser Glanzzeit die Bildung einer Gruppierung von Pottumer Hausfrauen, die so leicht nicht zu erschüttern waren. Sie überquerten Kreuzungen in Schmidtpauls-Schreinereitransporter sogar im Flug. Die Rede ist vom „Harten Kern“.
Unermüdlich hielten Sie dem SVP die Treue, ob gewonnen oder verloren, ob aufgestiegen oder abgestiegen, gesungen und gefeiert wurde immer. Für diese Damen ist und war jeder Spieltag ein Feiertag!
1986, begann dann so langsam der sportliche Abstieg des Vereins. Als Tabellenletzter stieg man aus der Verbandsliga wieder ab in die Landesliga. Auch in dieser Klasse mussten wir nach 3 Jahren die Segel streichen und stiegen 1989 ab in die Bezirksliga.
Dort hatte man nach 4 guten Jahren leider 1993 nicht die nötigen Punkte geholt und stieg nach einer Relegationsrunde in die Kreisliga A ab. 1994 schaffte die Mannschaft vom damaligen Trainer Erwin Gras den sofortigen Wiederaufstieg in die Bezirksliga.
1997 wurde in weißer Voraussicht auf bevorstehenden Spielermangel eine Spielgemeinschaft gegründet mit unseren Nachbar hinter den Haiern, auch Ailertchen genannt. Erste Auswirkungen der neuen SG war der Abstieg in die Kreisliga A.
Die Fußballmannschaft wurde fort an zur Fahrstuhlmannschaft. Wurden keine Abstiege besiegelt, so wurden Aufstiege gefeiert. So stieg bereits 1998 das Team unter Trainer Clemens Decker wieder auf in die Bezirksliga. Bereits im Jahre 2000 folgte der erneute Abstieg in die Kreisliga A.
Nach insgesamt 4 weiteren Jahren in der Kreisliga A, ein Jahr der B-Klassenzugehörigkeit, nach Auflösung der Spielgemeinschaft mit Ailertchen, ist man nun seit 3 Jahren C-Ligist.
Die Mannschaft hat in der zurückliegenden Saison den 5. Tabellenplatz belegt, das bedeutet das weitaus mehr Siege gefeiert wurden als Niederlagen verdaut. Und wenn man sich wie eben berichtet an die glorreichen Zeiten unserer Fußballabteilung erinnert, so begann der sportlich größte Höhenflug 1978 mit der Meisterschaft ebenfalls in der Kreisliga C.
Als Optimist muss ich sagen, so schlecht siehts ja dann gar nicht aus, die Grundvoraussetzungen sind geschaffen.
Also Freunde, auf zu neuen Heldentaten, wenn wir im folgenden Jahrzehnt
jedes Jahr Meister werden, so sind wir beim 100.-Jährigen Bestehen in der Championsleauge dabei.

Frank "Paulinsches" Weber ("Torwartlegende SV-Pottum")

Map of SV Pottum 1919 e. V.