Als Nemrud den Propheten Ibrahim auf das Feuer schleudern wollte, wurde alles Holz zusammengetragen. Es erging ein Erlass, dass niemand ein Feuer entzünden sollte, niemandes Schornstein sollte rauchen. In jenen Tagen hatte ein Jäger eine schöne Gazelle erlegt, sie nach Hause gebracht und enthäutet.
Nun musste sie nur noch gekocht werden. Was sollte seine Frau tun?
Sie nahm das Fleisch vom Hinterlauf, zerrieb es zwischen zwei Steinen, mischte Weizengrütze (Bulgur=Hartweizengries) darunter, fügt Salz und Pfeffer hinzu und knetet die Masse, dann setzt sie es ihrem Mann vor, roh.
Sie aßen das Gericht miteinander und es schmeckte ihnen vorzüglich.
Nach jenem Tage war Çiğ Köfte ein Hauptgericht, welches auf keinem orientalischen Tisch fehlen durfte, sein Ruhm hatte sich in Windeseile im ganzen Orient verbreitet.
Mit reichlich Ayran [Getränk aus Joghurt und Wasser] und frischen Zwiebeln gilt Çiğ Köfte nachwievor als einer der wichtigsten orientalischen Nationalgerichte.