Altenrieter Brezelmarkt

Altenriet & die Brezel

Altenriet liegt am Steilabfall zum Neckartal mit großartiger Sicht auf die Schwäbische Alb.

Bereits im 12. Jahrhundert findet die Gemeinde unter der Bezeichnung 'Rieth' Eingang in die Geschichtsbücher. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Altenriet jedoch erst 1446.

Historie Altenrieter Brezelmarkt

Die Saga der Altenrieter Brezel und des traditionellen Brezelmarkts ist uralt. Ein einfallsreicher Bäcker versuchte vor langer Zeit seine Ausgaben zu schmälern und streckte das Mehl mit Kalk. Jedoch wurde sein Betrug bekannt und er wurde eingesperrt. Doch der Herr von Neuenrieth war kein ungnädiger Mann. Er versprach dem Bäcker die Freiheit, sollte er ein Brot backen können durch das dreimal die Sonne durchstechen kann. Dem Bäcker kam in seinem Verließ die Meisteridee aus Milch, Mehl und Lauge die Brezel zu backen. Kaum kostete der Herr von Neuenrieth die Brezel, begnadigte er den Bäcker. Selbst die Uracher, die Lehensherren von Altenriet, waren begeistert von „des Schwaben liebsten Gebäck“. Seither ist die Brezel bekannt, Land auf und Land ab.
Um 1350 wurde auf dem Krähschnabel, ein Felsvorsprung über dem Neckar in der Nähe des Dorfs Altenriet, die Burg Neuenrieth erbaut. In Ihrer lebte der Herr von Neuenrieth. Einer alten Überlieferung nach wurde dessen Schatz von einem schwarzen Rüden bewacht.
So erklärt sich auch das Wappen der Gemeinde Altenriet: Der schwarze Rüde auf gelbem Grund, darüber ein blauer Balken mit 2 Brezeln.
Jahre nach der der Erfindung der Brezel stritten die Kinder des Grafen um das köstliche Gebäck. Das Mädchen versuchte mit der Brezel vor dem Jungen zu fliehen, der holte seine Schwester allerdings auf der Neckarbrücke in Neckartenzlingen ein. Beide Kinder zerrten an der Brezel, wodurch diese in der Mitte zerbrach und beide in den Neckar fielen und ertranken. Den Herrn von Neuenrieth grämte das Schicksal seiner Kinder sehr. Seine Kinder waren tot, da sie sich um eine Brezel stritten. So beschloss der Herr von Neuenrieth jeden Palmsonntag einen Brezelmarkt abzuhalten, damit jedes Kind eine kostenlose Brezel erhält. Jahr für Jahr kamen die Kinder zur Burg um ihre Brezel zu erhalten. Und aus Kindern wurden Erwachsene, die sich einfach weiter Jahr für Jahr an der Burg trafen um Freundschaften zu Pflegen, die Tradition zu wahren und vielleicht die Liebe ihres Lebens zu treffen. Natürlich ist der Brezelmarkt von damals nicht mit dem heutigen zu vergleichen. Die Leute waren bitterarm und brachten ihr Essen und Trinken von Zuhause mit. Doch die Burschen und Mädels putzten sich heraus, Händler verkauften ihre Waren und Schausteller unterhielten die Leute. Ein buntes Treiben an jedem Palmsonntag auf dem Krähschnabel in Altenriet.
Erstmals wurde der Brezelmarkt 1675 in einem Kirchenkonventsprotokoll erwähnt. Der Brezelmarkt Altenriet kann somit auf mindestens 340 Jahre Tradition zurückblicken. Somit ist der Brezelmarkt eines der ältesten und traditionsreichsten Volksfeste in Baden-Württemberg.
Den Brezelmarkt in seiner heutigen Form, mit beheiztem Festzelt im Grünschnabel, gibt es seit 1970. Ein Musterbeispiel für bürgerschaftliches Engagement. Das rein ehrenamtlich organisierte Fest, wird von den Altenrieter Vereinen organisiert und durchgeführt. Jedes Jahr werden tausende Arbeitsstunden ehrenamtlich investiert um die Tradition zu Pflegen. Bereits die jüngsten Altenrieter verbindet die Liebe zum Brezelmarkt. Für sie ist es nicht nur irgendein Fest, sondern ihr Brezelmarkt an dem Sie selber mitmachen indem sie am traditionellen Umzug mitwirken. Blickt man in die Helferrunde, so sieht man teilweise ganze Familien. So arbeitet der Großvater mit seinem Enkel zusammen um die Gäste zu bewirten.