Bauverein Neue Kirche Emden e.V.

Die Neue Kirche mit ihrer besonderen Krone ist in Emden weithin sichtbar und sie gehört zum Stadtbild dazu. Im Zweiten Weltkrieg ist sie ausgebrannt und zerstört. Damit wurde das Besondere dieses Kirchenbaus von Martin Faber, der in den Jahren 1643 bis 1648 errichtet wurde, vernichtet.
Vor dem Krieg sah das Innere der Neuen Kirche gänzlich anders aus als heute. Die Kirche zierte ein Tonnengewölbe: Eine Tonne, die in Nord-Süd-Richtung verlief, sowie eine Tonne, die in Ost-West-Richtung verlief, schnitten sich in der Mitte des Kirchenraumes. Aus den Rundfenstern, die heute nur von außen zu sehen sind, schien Licht in den Kirchenraum.
Die Neue Kirche des 17. Jahrhunderts hatte kein festes Gestühl. Lediglich unter den Emporen standen einige, wenige Bänke. Erst 163 Jahre später, 1811, wurde ein festes Kastengestühl eingebaut.
Am 6. September 1944 wurde Emden zu fast 80% zerstört. Die Neue Kirche brannte ebenfalls bis auf die Grundmauern aus. In der Nachkriegszeit wurde sie aufgebaut, allerdings mit einem veränderten Nutzungskonzept. In die Kirche wurde ein Versammlungsraum eingebaut, die Konsistorienkammer, und eine Flachdecke wurde statt des Tonnengewölbes eingezogen. Auf den so entstandenen Dachboden sollte, wie aus Nachkriegsplänen ersichtlich, die Bibliothek der Großen Kirche untergebracht werden, was aber nur für eine kurze Zeit verwirklicht wurde.
Der Kirchenbau des Martin Faber ist durch diese – wie auch die Veränderungen im Emporen und Zwickelbereich – stark verändert worden. Das Besondere dieses Kirchenbaus, die Großartigkeit seiner mathematischen Konstruktion ist damit bedauerlicherweise verloren gegangen.