Boxbrunn im Odenwald

Boxbrunn, 63916
Boxbrunn im Odenwald Boxbrunn im Odenwald is one of the popular City located in ,Boxbrunn listed under City in Boxbrunn , Church in Boxbrunn , Public Services & Government in Boxbrunn ,

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Die Boxbrunner Höhe stellt einen flachen, langgezogenen Bergrücken dar, der sich bis zu 506 m über dem Meeresspiegel erhebt. Inmitten der waldumsäumten Hochfläche liegt das kleine Dörflein Boxbrunn und unweit davon der Neidhof. Die westliche Grenze der Gemeindeflur ist auf einer Strecke von drei km zugleich bayerisch-hessiche Landesgrenze. Wie ein breites Band zieht die Bundesstraße 47 zwischen Äckern und Wiesen über die Berghöhe und schließt den Ort über Amorbach (10 km) und Michelstadt, Erbach (13 km) an den großen Verkehr an. Den ehrwürdigen Namen „Nibelungenstraße" führt diese in der Reisezeit vielbefahrene Rhein-Main-Linie vermutlich wohl deshalb, weil der Sage nach der Wormser Königshof mit seinen Gästen im Odenwald jagte.

Boxbrunn hat eine lange und leidvolle Geschichte. Die zu Beginn des 8. Jahrhunderts gegründete Benediktiner-Abtei Amorbach leitete die Besiedlung der Odenwaldhöhen ein. Einer Sage nach könnte der Ortsname aus einer simplen Jagdgeschichte stammen, die die Namen Bock (=Rehbock) und Brunnen (=Quelle) zueinander in Beziehung setzt. Einige Anhaltspunkte sprechen jedoch dafür, daß der Ortsname von einer Quelle herrühren könnte, die heute als „Bosenbrunnen" bezeichnet wird. Sie ist die einzige Quelle auf der Berghöhe, die einen Namen führt und liegt dort, wo die ersten Siedlungen waren. Vor ca. 200 Jahren wurde urkundlich erwähnt, daß sie „die einzige Tränke für das Hornvieh sey".

Die älteste bekannte Urkunde, die den Namen erwähnt, stammt aus dem Jahre 1361: Burggraf Conrad Rüde zu Wildenberg und seine Frau Gude schenkten „Ihres Seelenheiles wegen" dem Spital zu Amorbach ein Drittel des Zehnten zu Boxprunne. Eine andere Urkunde erwähnt 1395 Boxbronn.

In der Pestzeit und im 30jährigen Krieg war das Dorf fast vollkommen ausgestorben. Im Jahr 1634 hauste in den Odenwalddörfern Ohrnbach und Boxbrunn die Pest. Aus dieser Notzeit heraus wurde 90 Jahre später ein Bildstock mit dem Bild der heiligen Familie gesetzt. Aber auch im 30jährigen Krieg gab es manche Drangsal für die Boxbrunner: Plünderungen, Brandschatzungen, Hunger, Schändungen und Krankheiten.

Bis zum Jahr 1803 waren die Höfe in Boxbrunn Eigentum des Klosters. Nach der Säkularisation gingen sie in den Besitz des Fürsten zu Leiningen über. Nach der Bauernbefreiung wurden sie 1848 Eigentum der sie bewirtschaftenden Bauern.

Boxbrunns Gemarkung umfaßt insgesamt 1200 Hektar. Die Gemarkung des Höhendorfes reicht bis unmittelbar vor Amorbach. Fast der gesamte Amorbach überragende Wolkmannberg mit dem Neidhof und dem Otterbacher Tal samt dem Weiler gehörte zu Boxbrunn. Von den 1200 Hektar Gemarkungsfläche sind etwa 780 Hektar Wald.
Bis zu Jahre 1973 war Boxbrunn eine selbständige Gemeinde. Nach dem Tod des Bürgermeisters Richard Stier, der 25 Jahre lang die Geschicke der Höhengemeinde leitete, wurde Boxbrunn im Rahmen der Gebiets- und Gemeindereform zu Amorbach eingemeindet. Seit dem 01.04.1973 ist Boxbrunn ein Stadtteil von Amorbach.
Das ehemalige Schulgebäude neben der Kirche ist heute ein Unterkunftshaus der Viernheimer Walldürnwallfahrer.

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