Cluny e.V. Hamburg

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Die Gesellschaft CLUNY wurde am 27. November 1947 als erste deutsch-französische Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Wir haben uns folgende Ziele gesetzt:

Die DFG CLUNY fördert die deutsch-franzö­sische Freundschaft und Zusammenarbeit im Kontext der gesamteuropäischen Entwicklung.

CLUNY veranstaltet Vorträge über Politik, Wirtschaft und Kultur. Sie fördert die französische Sprache und bietet Möglichkeiten, Französisch in Konversationszirkeln anzuwenden. Sie lädt ein zu interessanten Studienfahrten nach Frankreich. Sie engagiert sich in besonderem Maße für die Förderung der Kontakte zur Partnerstadt Marseille sowie den Regionen Midi-Pyrénées und Aquitaine.

CLUNY bemüht sich um gute persönliche Kontakte zwischen Deutschen und Franzosen (u. a. bei gemeinsamen Festen oder bei einer dégustation de vin).

CLUNY arbeitet im Rahmen unserer Zielsetzung mit deutschen und französischen Kooperationspartnern eng zusammen.

Gründungsgeschichte

Die Gesellschaft CLUNY wurde am 27. November 1947 als erste deutsch-französische Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet.

Der Name CLUNY wurde zur Erinnerung an das bekannte Benediktinerkloster in Burgund gewählt, dessen bedeutende Äbte vom 10. bis zum 12. Jahrhundert der Förderung des Friedens sowie der Pflege des Geistes und der Kunst kraftvolle Impulse verliehen, die sich im ganzen Abendland auswirkten.

Initiatoren der Gründung waren u.a. der damalige Pressesprecher des hamburgischen Senats Erich Lüth, Verleger Ernst Hauswedell und Ernst Rowohlt sowie der frühere Kultursenator Ascan Klée-Gobert.

Die Aufgabe der Gesellschaft wurde in der Satzung wie folgt festgelegt: „Die Gesellschaft hat den Zweck, Beziehungen aller Art zwischen Deutschland und Frankreich im Geiste der Völkerverständigung, Friedensbereitschaft und gesamteuropäischen Zusammenarbeit zu pflegen.“

Im Jahre 1947 war das offizielle Frankreich noch sehr zurückhaltend gegenüber Vereinigungen dieser Art. Die Hamburger Initiatoren aber meinten – wie Erich Lüth es seinerzeit formuliert hatte –, es sei bisher wiederholt zu spät gewesen, für Frieden und Verständigung einzutreten, und hielten an ihrer Gründungsabsicht fest.

Die CLUNY knüpfte in ihrer Arbeit an die Bemühungen der Groupe franco-allemand an, die vor 1933 mit ähnlicher Zielsetzung in Hamburg arbeitete. Überhaupt waren durch Jahrhunderte die Beziehungen zwischen Hamburg und Frankreich viel umfassender und intensiver, als dies nach dem Schlagwort von dem „anglophilen Hamburg“ angenommen werden kann. Die Französische Revolution wurde zunächst in Hamburg sehr begrüßt. Schon 1790 (!) feierte man den Jahrestag der Erstürmung der Bastille mit einem großen Fest. An die französische Besetzung (1806-1814), vor allem unter Marschall Davout, bestehen verständlicherweise weniger gute Erinnerungen. Hamburg wurde sogar annektiert und Hauptstadt des Départements Bouches de l’Elbe. Während dieser Besetzungszeit wurde die „Kleine Michaeliskirche“ im ansonsten protestantischen Hamburg der Katholischen Kirche übertragen. Nach Zerstörung der Kirche im Zweiten Weltkrieg haben hamburgische und französische Katholiken sie gemeinsam wieder aufgebaut, und seitdem gibt es an ihr einen deutschen und einen französischen Priester. Im Zuge der Revolutionswirren wie auch vorher schon zur Zeit der Hugenottenverfolgungen war Hamburg für viele französische Emigranten der Zufluchtsort, manche sind in Hamburg geblieben. Unter ihnen war eine Reihe tüchtiger Männer und Frauen, die für die geistige und wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt viel geleistet haben. Manche Handelshäuser tragen noch heute den Namen der französischen Gründer; es gab auch ein von einem Franzosen gegründetes Theater, aus dem das heutige Thalia-Theater hervorgegangen ist. Bei diesem Bericht darf allerdings das auf Hamburger Staatsgebiet gelegene frühere Konzentrationslager Neuengamme nicht unerwähnt bleiben. Hierhin sind 1941-1944 auch viele Franzosen deportiert worden, haben gelitten, sind umgekommen. Die Gesellschaft CLUNY beteiligt sich an den Feiern, die zum Gedenken an die Opfer von der „Amicale Internationale de Neuengamme“ veranstaltet werden. – Auf wirtschaftlichem Gebiet bestehen seit Jahrhunderten enge Beziehungen zwischen Weinhändlern in Bordeaux und Hamburg. Ein wichtiges technisches und kaufmännisches Bindeglied zwischen Hamburg und Frankreich ist heute die Fabrikation des Airbus. Wesentliche Teile dieser modernen Flugzeuge werden in den Anlagen der EADS Airbus GmbH in Hamburg-Finkenwerder produziert.

Die kulturellen Beziehungen sind seit langem besonders vielgestaltig. Heinrich Heine hatte vor seiner Pariser Zeit, in der er sich um eine Mittlerrolle zwischen der deutschen und der französischen Kultur bemühte, mehrere Jahre in Hamburg bei seinem Onkel Salomon Heine gelebt und zeitlebens sein Interesse für diese Stadt bewahrt. Zahlreiche Hamburger Künstler haben in jüngerer Zeit wesentliche Impulse in Frankreich für ihre Arbeit erhalten. In diesem Zusammenhang seien stellvertretend für viele andere die Maler Ivo Hauptmann, Friedrich Ahlers-Hestermann und Arnold Fiedler sowie der Bildhauer Friedrich Wield genannt. Das französische Kulturschaffen findet auf allen Gebieten in Hamburg ein sehr aufgeschlossenes Publikum. Alfred Lichtwark holte schon Meisterwerke französischer Impressionisten in die von ihm gegründete Kunsthalle, und vor einigen Jahren war Rolf Liebermann Intendant der Pariser Oper, bevor er zum zweiten Mal diese Aufgabe an der Hamburger Staatsoper übernahm. Paul Claudel – 1913/14 französischer Generalkonsul in Hamburg – erlebte im Jahre 1953 im Deutschen Schauspielhaus die Uraufführung seines Dramas „Tobias und Sarah“ unter dem Jubel der Hamburger.

Die Gesellschaft CLUNY kann daher für ihre Arbeit auf einem guten Fundament aufbauen. Sie ist in Hamburg zu einem allgemein anerkannten Faktor in Fragen der deutsch-französi­schen Zusammenarbeit und bei Kontakten zu Franzosen geworden. Das Arbeitsprogramm ist weitgespannt: Es umfaßt Vorträge über Politik und Wirtschaft, über Literatur und bildende Kunst, über Land und Leute, Gastspiele französischer Theatergruppen und andere Darbietungen der französischen darstellenden Kunst, Konversationszirkel unter Leitung lehrerfahrener Franzosen, Studienreisen in die französischen Regionen. Für all dies findet die Gesellschaft in Hamburg ein gutes Echo.

Die Herstellung persönlicher Kontakte zwischen Deutschen und Franzosen ist ein weiteres, sehr wichtiges Anliegen der CLUNY. Aus diesem Grunde fördert sie den Schüler- und Jugendaustausch ebenso wie die im Jahre 1958 von den Bürgermeistern Max Brauer und Gaston Defferre geschlossene Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Marseille.

Seit langem besteht eine fruchtbare und freundschaftliche Zusammenarbeit mit den Repräsentanten des offiziellen Frankreich in Hamburg, d.h. dem Generalkonsulat und dem Institut Français. Gute Beziehungen bestehen auch zu anderen Organisationen, die sich für die Zusammenarbeit Deutschland – Frankreich engagieren, wie der Vereinigung „Hambourg Accueil“ und der „Amicale de Hambourg“.

Auch über Hamburg hinaus arbeitet die Gesellschaft CLUNY mit Organisationen in Deutschland und Frankreich zusammen, die gleiche Ziele verfolgen. Die Gesellschaft CLUNY gehört auch der Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften in Deutschland und Frankreich an.

Seit dem Abschluß der Römischen Verträge über die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft im Jahre 1957 und des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages im Jahre 1963 sind positive Entwicklungen für das deutsch-französische Verhältnis wie für Europa insgesamt eingetreten, die seinerzeit kaum vorstellbar waren. Der deutsch-französische Vertrag hat sich als eine stabile Grundlage für die deutsch-französischen Beziehungen und damit auch für Fortschritte bei der europäischen Zusammenarbeit bewährt.

Seit 1990 ist Deutschland wieder vereinigt. Die deutsche Einigung war nur möglich durch die feste Verankerung der Bundesrepublik in der westlichen Staatengemeinschaft, durch die Freundschaft zu Frankreich und durch den Zusammenhalt in der EU. Die europäische Zusammenarbeit hat inzwischen durch die Verträge von Maastricht, Amsterdam und Nizza sowie durch die Einführung des EURO eine erhebliche Vertiefung erfahren.

Durch die Aufnahme der mittel- und osteuropäischen Staaten umfasst die EU in ihren 27 Mitgliedsstaaten einen Wirtschafts- und Kulturraum von ca. 500 Millionen Menschen. Jetzt geht es vor allem um Anpassungen der inneren Struktur der EU an die vergrößerte Zahl der Mitglieder.
Eine enge und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich als „Motor Europas“ ist auch gegenwärtig unerlässlich. Hierzu bedarf es der Unterstützung weiter und engagierter Kreise der deutsch-französischen Zivilgesellschaft. Hierbei mitzuhelfen ist weiterhin eine Aufgabe der Deutsch-Französischen Gesellschaft CLUNY.

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