Dritte Wahl

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aktuelle Singles "Scotty" & "Der Himm">„Wenn ich selbst wählen könnte, dies wäre der Moment…“ („Scotty“)
Mit ihrem letzten Album durften DRITTE WAHL eine ganz neue Erfahrung machen, die ihnen in fast drei Dekaden bislang verwehrt geblieben war: GEBLITZDINGST konnte sich 2015 in den Top 30 der Charts platzieren. Zugegeben, für eine deutschsprachige Punkrock-Band nichts Ungewöhnliches mehr, aber im Falle der Rostocker ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sich Ausdauer am Ende eben doch auszahlt. „Das hat unsere Welt jetzt nicht nachhaltig verändert, aber wir haben uns natürlich schon sehr gefreut“, erklärt Gitarrist und Sänger Gunnar und fügt lachend an, das ein solcher Erfolg den Alltag manchmal tatsächlich etwas einfacher macht. „Beispielsweise auf dem Elternabend in der Schule. Wenn ich auf die Frage, was ich so mache, mit „Rockmusik“ geantwortet habe, dann waren die Reaktionen eher zurückhaltend. Mittlerweile finden die das dank der Charts dann aber doch ganz cool“. Nur zwei Jahre später nun also 10, das – richtig geraten – zehnte Studioalbum der 1988 gegründeten Band. Lagen in der Vergangenheit schonmal bis zu fünf Jahre Pause zwischen zwei Alben, so könnte nun der Eindruck entstehen, DRITTE WAHL wollen ein Eisen schmieden, solange es noch heiß genug ist. Doch nichts könnte weiter vor der Wahrheit entfernt sein, denn sogar die Band selbst zeigte sich mindestens genauso überrascht über ihr eigenes Tempo. „Die Songs haben sich wie von selbst geschrieben und waren einfach deutlich schneller fertig. Wir hatten sogar mehr Material beisammen als nötig gewesen wäre. Da eine Auswahl zu haben, war auch eine schöne Sache“.


„Sowas gibts nicht in der Cloud, sowas gibts nur jetzt und hier…“ („Der Himmel über uns“)
Zumindest teilweise geht das auf das Konto von Keyboarder/Gitarrist Holger, der gleich zwei Songs zur neuen Platte 10 beisteuern konnte. Zwar gehört er erst seit dem letzten Album GEBLITZDINGST zur Mannschaft, scheint aber bereits völlig in die Band integriert zu sein. „Er kommt aus der gleichen künstlerischen Ecke wie wir, das passt einfach“, freut sich Gunnar. „Ein total musikalischer Typ, der mehrere Instrumente beherrscht und dann auch noch gute Texte schreibt. Da haben wir uns genau den richtigen an Land gezogen“. Das scheint auch für Jörg Umbreit zu gelten, der wie bereits beim Vorgänger hinter den Reglern saß und das Ganze in seinen Principal-Studios klangtechnisch gewohnt hochklassig in Szene gesetzt hat. Gunnar sieht noch eine weitere Parallele: „Sowohl auf der letzten Platte als auch auf 10 sind die Songs einfach ‚passiert‘. Wir haben nichts forciert oder gewollt, sondern einfach geschehen lassen. Und deswegen klingt 10 insgesamt etwas rauer, etwas mehr nach Punkrock. Auch wenn wir hin und wieder ruhigere Töne anschlagen, rockt 10 wieder mehr. Unsere Vorgabe an uns selbst war, eine gute, unaufgeregte Punkrock-Platte zu machen, und deswegen haben wir uns bewusst gegen Gastauftritte entschieden“.
Richtig so, denn die hat 10 überhaupt nicht nötig. Stattdessen zeigen DRITTE WAHL erneut, wie vielseitig moderner Punkrock 2017 klingen sollte, ohne dabei auch nur in Ansätzen aufgesetzt zu wirken.


„Ist das noch Punk, Punk?“ (Jörkk Mechenbier, Love A)
Ist das noch Punk? Gute Frage. „So richtig Punk mit Iro und so waren wir ja nie. Aber die Attitüde passte uns halt immer sehr gut. Und da fühlen wir uns auch immer noch zuhause“, bezieht Gunnar klar Stellung. „Für mich bedeutet Punksein, genauso zu leben, wie ich will, dabei aber möglichst wenig Leuten zu schaden. Was in unserer globalisierten Welt schon schwer genug ist. Aber ich kann nicht immer nur darüber singen, wie scheiße alles ist, ich muss auch was tun“. Weswegen die Band längst (und als eine der ersten überhaupt) auf fair gehandeltes Merchandise umgestiegen ist, was Gunnar aber gar nicht an die große Glocke hängen will. „Der erhobene Zeigefinger ist einfach nicht mein Ding. Ich muss nicht vorpreschen und den Leuten sagen, was sie zu tun haben. Ich kann aber mit meinen Texten zum Nachdenken anregen“. Dass das Ganze dann mal persönlich, mal politisch wird, spiegelt letztlich einfach nur das Leben wider. „Viele meinen, Musik und Politik hätten nichts miteinander zu tun, doch das sehe ich anders. Musik ist ein Bestandteil des Lebens, und das ist eben an sich nicht unpolitisch“, findet Gunnar und geht noch weiter. „Ich glaube, in schwierigen Zeiten wie diesen, in denen es keine einfachen Lösungen gibt, kann es wichtig sein zu sagen, wo man steht. Wenn beispielsweise Häme über im Mittelmeer auf der Flucht ertrinkende Menschen ausgeschüttet wird, dann finde ich das unglaublich, ja geradezu erschreckend“, schnaubt er. „Ich hätte gedacht, die Menschheit wäre schon weiter. Aber weit gefehlt“.


„Die Zukunft ist morgen und heute ist hier…“ („Runde um Runde“)
10 transportiert Haltung und Aussage und fordert zur Reflexion auf. Über die eigene Situation, über die Welt, in der wir leben, über die Dinge, die wir tun. So wie das DRITTE WAHL nun schon seit fast 30 Jahren tun. Dass sich dabei stetig viele junge und neue Fans zu den Altein-gesessenen bei den stets schweißtreibenden und höchst partytauglichen Shows der Band quer durch die gesamte Republik gesellen, freut die Jungs natürlich – und spricht gleichzeitig für die Zeitgeistigkeit in der Musik von Dritte Wahl. Das große Jubiläum selbst findet übrigens zum Jahresende 2018 statt und soll selbstredend – in welcher Form auch immer – zelebriert werden. „Deswegen kam es uns offen gestanden auch sehr gelegen, dass 10 so früh fertig war. Im nächsten Jahr hätten sich wohlmöglich alle an dem Jubiläum festgehalten, so bekommt die Platte die Aufmerksamkeit, die sie verdient hat. Wie genau wir dann feiern werden, stellt sich noch früh genug raus.“. Mit einem starken Album wie diesem in der Hinterhand kann das nur eine großartige Festivität werden.

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