Ein-Atelier-Raum

Ein-atelier-raum versteht sich als Begegnungsstätte. Hier wird ein Versuch unternommen fließende Grenzen zwischen Arbeitsbereich und der Ausstellungsfläche, Kunst und Wissenschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu erreichen. Durch die Zusammenarbeit beider Initiatoren, der Künstlerin Alina Serebrennikov und dem Chemiker Dr. Thomas Fischer, soll ein-atelier-raum eine Plattform schaffen, um sich der wechselseitigen Beziehung von Wissenschaft und Gesellschaft anzunähern; mit Hilfe der Sprache der Kunst sollen so neue Kommunikationswege eröffnet werden. Ein-atelier-raum besteht aus zwei Bereichen: Im hinteren Teil befindet sich Arbeitsstätte von Alina Serebrennikov und der vordere Bereich besteht aus einer Ausstellungsfläche, in der Ausstellungen, Vorträge und Diskussionsrunden zu aktuellen gesellschaftlichen Themen organisiert werden.

Das Unsichtbare sichtbar zu machen und Erfahrungen von Dingen zu geben, die womöglich alltäglich, aber dennoch nicht erfahrbar sind – dies ist die Herausforderung der sich die Wissenschaft gegenüber der Gesellschaft stellen muss. Der Künstler und Biologe Joe Davis (Massachusetts Institute of Technology, USA) sieht darin auch die Verwandtschaft von Kunst und Wissenschaft, denn beide streben im Grunde danach eine neue Sicht auf die Welt zu finden und hierbei ist das Wissen um die zugrundeliegenden Zusammenhänge essentiell. Jedoch ist sich die Wissenschaft oftmals nicht über die gesellschaftliche Wahrnehmung neuer Erkenntnisse im Klaren, noch darüber, wie wenig Hintergrundwissen im Allgemeinen für die objektive Einordnung dieser Erkenntnisse in der Gesellschaft vorhanden ist. Die oftmals auch unsachliche, dramatisierende oder auch zu vereinfachende Darstellung neuer Entdeckungen seitens der Wissenschaft trägt darüber hinaus zum Wahrnehmungsverlust in gesellschaftlichen Debatten bei. Daher muss Kunst nicht nur kritisch sein, sondern sie darf auch dekorativ werden, um eine informative Funktion zu erfüllen. Ausstellungen mit Exponaten und Werken von aus dem Wissenschaftsbetrieb werden begleitend zu den Vorträgen und Diskussionsrunden zu sehen sein. Im ein-atelier-raum erhalten darüber hinaus geladene Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit Werke auszustellen, die nicht zwangsläufig mit dem Themenkomplex Wissenschaft verbunden sind.


Ivory Basement
Der sprichwörtliche Elfenbeinturm (engl. ivory tower) steht im Allgemeinen als Sinnbild für den von der Gesellschaft abgekapselten Wissenschafts- und Kunstbetrieb. Jedoch in Zeiten des beschleunigten technologischen Wandels und damit verbundener zum Teil rapider gesellschaftlicher Veränderungen ist es die Aufgabe von Wissenschaft und Gesellschaft sich auf Augenhöhe zu begegnen. Nur somit können wir uns aktuellen Entwicklungen von verschiedenen Standpunkten aus annähern und ein gemeinsames Fundament (engl. basement) schaffen, objektiv und kritisch über aktuelle Entwicklungen der Wissenschaft und Gesellschaft zu diskutieren und deren Wechselwirkungen miteinander analysieren. Die im ein atelier raum stattfindendeVeranstaltungsreihe ivory basement hat es sich daher zum Ziel gesetzt, den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern und den Diskurs über neue wissenschaftliche Erkenntnisse, aktuelle technologische Entwicklungen, sowie deren gesellschaftliche Implikationen weiter zu fördern.