Elisabeth-Aue e.V.

52°36'28.8"N 13°24'26.2"E, -NA-, ,-NA-
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Die Elisabeth-Aue umfasst ca. 1 km² der Märkischen Kulturlandschaft. Sie liegt im Bezirk Pankow zwischen den Ortsteilen Buchholz und Blankenfelde. Die geplante Bebauung der Elisabeth-Aue am äußeren Stadtrand ist aus verschiedenen Gründen umstritten.
Da die Elisabeth-Aue u.a. wichtige stadtklimatische Funktionen ausübt, sollte sie ursprünglich nach dem StEP von 2014 erst nachrangig 2025 in Anspruch genommen werden. Durch die geplante Bebauung der Elisabeth-Aue wird der Grundsatz der Innenverdichtung vor Außenversiegelung verletzt. Die landschaftlichen und regionalen Grundzüge von Blankenfelde als eines der letzten in Berlin zu findenden Dörfer mit landwirtschaftlichen Betrieben, werden durch dieses Vorhaben für immer zerstört.

Die angrenzenden Naturschutzgebiete und Landschaftsschutzgebiete werden durch dieses Vorhaben massiv gefährdet sein. Die Elisabeth-Aue dient als Nahrungsgebiet für gefährdete Vogelarten und ist ein wichtiges Biotop für Flora und Fauna. Zusätzlich dient sie als Erholungsgebiet für viele Bürger. Eine Bebauung dieses Gebietes wäre zusätzlich Existenz gefährdend für die betreibenden Landwirte.
Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist zu bezweifeln, dass die geplanten Wohnungen diejenige Auslastung erfahren, die der Senat prognostiziert. Der soziale Wohnungsmarkt weißt in Pankow einen Leerstand von 4,2 % auf. Berlin weist einen Sozialwohnungsleerstand von 5,2% auf. Das bedeutet, dass rund 142.000 Wohnungen für den sozialen Wohnungsmarkt derzeit zur Verfügung stehen.
Die Planung der Errichtung von 5.000 Wohnungen auf 1 km2, welche dann etwa 15.000 Einwohner aufnehmen soll, lässt im Vergleich zu Französisch Buchholz mit 12,03 km² und etwa 20.000 Einwohner die unheilvolle Dimension erahnen, in welchem Stil gebaut werden soll. Städteplanerisch ist das unverantwortlich. Der Senat zerstört damit den dörflichen Charakter rundum und bringt hier einen isolierten Stadtteil hervor, der die Bildung sozialer Brennpunkte forciert. Ein gutes Beispiel ist der schon erwähnte angrenzende Stadtteil Französisch-Buchholz. Hier dauerte es mehr als 15 Jahre, bis dieser Neubau als ein beliebter Wohnort annehmbar wurde. Infrastrukturtechnisch sind trotzdem bis heute nicht alle grundlegenden Ziele erreicht.
Hinzu kommt die Frage der öffentlichen Verkehrsmittel. Eine effiziente Anbindung an den ÖPNV ist bei einer Anwohnerzahl von ca. 15.000 geplanten Anwohnern wohl kaum realisierbar. Insbesondere unter der Berücksichtigung, dass Französisch Buchholz über 20.000 Einwohner verfügt, die ihrerseits ebenfalls die Tram 50 und die wenigen Buslinien nutzen. Wie möchte der Senat die insgesamt rund 35.000 zu erwartenden Anwohner ausschließlich über Busse und die Tram transportieren? Der Rückschluss wird hier sein, dass die Wohnungen an Personen vermietet werden, die nicht in der Stadt arbeiten müssen und auf den ÖPNV angewiesen sind, sondern an Menschen, die sich ein Auto leisten können. Sprich, die Wohnungen gehen nicht an Geringverdiener.

Im April 2013 hatte der Bezirk Pankow sich in der Drucksache VII-0405 eindeutig positioniert und dem Senat 13 Grundstücke genannt, die sich zum Teil in Staatseigentum befinden und eine Flächenversiegelung bereits geschehen ist.
„Im Bezirk Pankow gibt es ausreichend aktivierbare Flächenpotenziale für Wohnungsneubau und ein umfangreiches Nachverdichtungspotenzial in städtebaulich integrierten Lagen, sodass es nicht erforderlich ist, die als Landschaftsraum etablierten Flächen wie Elisabethaue (…) bezirklicherseits für eine Bebauung vorzusehen. Das entspricht dem zentralen städtebaulichen Ziel "Innenentwicklung vor Außenentwicklung.“ (VII-0405)

Warum werden diese Flächen nicht erschöpft, bevor man Existenzen, Natur- und Erholungsgebiete zerstört?

Im Koalitionsvertrag (SPD & CDU Berlin 2011-2016) heißt es weiterhin:
„Unsere ökologische Zielsetzung ist es, den „Flächenverbrauch“ und die Versiegelung zu reduzieren. Dazu gehören v. a. die Vermeidung überdimensionierter Oberflächenversiegelung bei neuen Bauvorhaben sowie ein sukzessiver Rückbau versiegelter Flächen im Bestand.“ ...
„Berlin bezieht seine Lebensqualitä̈t im Vergleich zu anderen Metropolen vor allem aus den innerstädtischen Grün und Freiflächen, den Seen und Wasserläufen sowie den großen wald‐ und landwirtschaftlich geprägten Landschaftsräumen am Stadtrand. Auf der Grundlage des Konzeptes „Stadtlandschaften“ ist ein „Leitbild“ für Berlin zu entwickeln.
Diese Freiräume mit ihren wichtigen ökologischen Funktionen, aber auch ihrer Naherholungsqualität werden wir erhalten. Regionale Grünzüge sind – soweit dies möglich ist – auch unter Einbindung des Berliner Umlandes ökologisch zu vernetzen und mit ihrer biologischen Vielfalt zu sichern.“

Wir fordern die Fraktionen des Abgeordnetenhauses und den Senat auf, gegen diese Fehlplanung vorzugehen und im Sinne ihrer Wählerinnen und Wähler dieses wichtige Stück Natur zu erhalten, gewachsene Strukturen in den Bezirken zu fördern sowie weiter zu entwickeln und keine falsch ambitionierte, blinde Bauwut gewähren zu lassen.

Die Bürgerinitiative Elisabeth-Aue

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