Feuerwehr Grünsfeld

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Das Löschwesen hat in Grünsfeld immer eine große Rolle gespielt. Für die Fachwerkshäuser der Stadt war auch ein kleiner Brand immer eine große Gefahr. Die häufigen Brandkatastrophen in der Geschichte sprechen eine beredte Sprache. Kein Wunder, dass unvorsichtiges Umgehen mit Feuer und die Benutzung schadhafter Herdstellen, wo immer die Bürgermeister und Ratsmitglieder bei ihren Kontrollgängen dergleichen antrafen, mit einer empfindlichen Strafe belegt wurde. Der Rat der Stadt erlies deshalb auch wieder Feuerordnungen und achtete darauf, dass sie eingehalten wurden. Außerdem sorgte man, dass immer Löschmittel zur Verfügung standen. Diesem Zweck diente die “Weed” innerhalb der Stadtmauern und auch der “Kuffenturm” mit seinen gefüllten Wasserkufen. Im letzteren waren auch Löschgeräte untergebracht. Des öfteren mussten Grünsfelder Feuerläufer bei Bränden in umliegende Dörfer Hilfe leisten. Sie wurden dann von der Stadt für ihre Dienste meist entlohnt, wie die Stadtrechnungen ausweisen. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts bis in die neuste Zeit waren die Feuerlöschgeräte, sechs Feuerhacken und zehn Feuerleitern, hinter dem Rathaus untergebracht. Die verheerenden Brände von 1859 und 1861 waren dann Anlass, das Löschwesen in Grünsfeld neu zu organisieren. Am 15. April 1859 um 16 Uhr schlug anlässlich eines Gewitters der Blitz in den Kirchturm der Stadtkirche. Der hölzerne Turmhelm stand bald in hellen Flammen die Hitze war so groß, dass selbst die Glocken schmolzen und das feuerflüssige Metall in den Chor der Kirche floss und diese in allerhöchste Gefahr brachte. Durch das tatkräftige Eingreifen der Hilfsmannschaften und der Bevölkerung konnte die Kirche gerettet werden. Der Turmhelm aber brannte restlos ab. Dieser Brand brachte Furcht und Schrecken in die ganze Bevölkerung. Die zweite noch größere Katastrophe, die über die Stadt Grünsfeld hereinbrach, ereignete sich im Jahre 1861. Am 28. April 1861 gegen 9 Uhr abends brach im Anwesen des Nikolaus Ott in der Pfarrgasse ein Brand aus. Vermutlich hatte die Ehefrau des Ott den Brennkessel angeheizt, zum Tauchen von Tüchern. So wurde das selbstgesponnene Leinen früher nämlich immer gefärbt. In verhältnismäßig kurzer Zeit stand das Anwesen Nikolaus Ott in hellen Flammen. Durch den starkherrschenden Nordwestwind, blieb das Feuer nicht auf seinen Herd beschränkt, sondern es ergriff die Nachbarhäuser, darunter auch das Pfarrhaus und breitete sich über die Pfarrgasse hinweg bis zum Löwen- und Kronenwirt sowie auf den Ortsteil bei Bäcker Wander aus. Selbst die Michaelskapelle und die Schule fielen in Schutt und Asche. Durch den stark herrschenden Wind wurde ein feuriges Büschel- vermutlich Stroh- einige 100 Meter weit in die Unterstadt getragen, um bei den Anwesen Waldherr und Glattbach das Vernichtungswerk weiter fortzusetzen. Zwar bestand in jener Zeit schon lange in der Stadt Grünsfeld sogenannte Hilfsmannschaften, deren Namenslisten noch heute auf dem Rathause einzusehen sind. Diesen Hilfsmannschaften fehlten aber einerseits die nötigen Geräte um wirksam zu helfen, andrerseits vielleicht auch an dem nötigen Geist. Diese Mängel, die die Hilfsmannschaften aufzuweisen hatten, waren dem damals in der Stadt Grünsfeld praktizierenden Arzt Dr. Metz vermutlich vollkommen klar. Die beiden geschilderten Großbrände haben dies scheinbar bewiesen. Er war aufgeschlossen genug und wusste, dass kurz vorher in Messelhausen eine Feuerwehr gegründet wurde. Was sich in Messelhausen durchführen lies, musste in der Stadt Grünsfeld, mit ihren damals engen Straßen und Gässchen, und den zusammengebauten Häusern, die immer eine große Gefahrenquelle darstellten, auch möglich sein. So rief er die damaligen Persönlichkeiten der Stadt zusammen und die Freiwillige Feuerwehr Grünsfeld wurde gegründet im Jahre 1863. Bezirksamtlich anerkannt wurde sie im Jahre 1865. Dr. Metz, der Gründer der Wehr, wurde auch ihr erster Kommandant.

Natürlich konnte die Freiw. Feuerwehr in den ersten Jahren ihres Bestehens nur mit den Geräten ausgerüstet werden, die es seiner Zeit gab. Es waren vor allem die Ledereimer, in denen das für die Löschung des Brandes benötigte Wasser aus den Brunnen oder Bächen geschöpft wurde und in langen Ketten von Menschenarmen zum Brandherd gereicht wurde. Es wurden außerdem zur Brandbekämpfung benutzt, sogenannte Feuerpatschen, einfache Steigleitern und Einreißhaken. Die ehemalige Zunftfahnen der Grünsfelder Metzgerzunft diente auch der Feuerwehr gleichzeitig als Fahne und Symbol. Erinnert sei an dieser Stelle an den Brand im Jahre 1908, wo das historische Gasthaus zum Bären und noch mehrere Gebäude einer Feuersbrunst zum Opfer fielen. Erinnert sei auch in diesem Zusammenhang an die Hochwasserkatastrophe vom 29. Mai 1911, wo die Feuerwehr alle Hände voll zu tun hatte, ebenso wie bei dem großen Brand im November 1911.

Unter dem Kommandanten Hermann Eisner wurde im Jahr 1914 beschlossen, für die Feuerwehr eine eigen Fahne anzuschaffen. Die Weihe der neuen Fahne sollte mit dem 50-jährigen Stiftungsfest verbunden werden. Infolge des Ausbruches des 1. Weltkrieges musste das Fest um 7 Jahre verschoben werden. Als Fähnrich fungierte Wilhelm Kraft seine Fahnenbraut war Maria Englert.

Der nächste große Brand zu dem die Wehr als Überlandhilfe gerufen wurde, ereignete sich im Jahr 1952 in Großrinderfeld. Auch hier hat sich die Wehr bei der Eindämmung des Feuers gut bewährt. Die Feuerwehr war mit 2 Motorspritzen TS8, einer fahrbaren Ausziehleiter, mit entsprechendem Schlauchmaterial und sonstigem Zubehör ausgestattet. Im Jahre 1945 nahmen amerikanische Truppen die Fahne der Feuerwehr als Souvenir mit nach Amerika. So blieb der Wehr nichts anderes übrig als zu ihrem 85- jährigen Stiftungsfest im Jahre 1951 sich wiederum eine Fahne zu beschaffen. Fähnrich war damals Robert Kuhn, die Fahnenbraut Hilde Dürr.

Im Jahre 1963 wurde das 100-jährige Jubiläumsfest unter Leitung des damaligen Kommandanten Friedrich Dürr abgehalten. Ebenso das 110-jährige im Jahre 1973.Unter der Regie von Oberst Werner wurde am 10. Juni bis 13. Juni 1983 das 120-jährige Jubiläumsfest abgehalten. Das Fest für 125 Jahre Freiw. Feuerwehr Grünsfeld wurde am 10. Juni bis 13. Juni 1988 von Reiner Schenk geführt ebenso das kommende Jubiläumsfest für 140 Jahre vom 19. - 21. Juli 2003.Von 1990 bis heute wurden die Gartenfeste im ehemaligen Biergarten der Eisenbahnwirtschaft abgehalten. Die Gartenfeste sind von der Bevölkerung gut angenommen worden.

Seit 1973 ist die Unterkunft der Feuerwehr schon im Untergeschoss der Stadthalle. Im selben Jahre wurde auch die Jugendfeuerwehr ins Leben gerufen. Der vorhandene Spielmannszug wurde bereits 1958 gegründet. Die Feuerwehr kann heute mit Stolz auf ein Löschfahrzeug LF 8, auf ein Mannschaftstransportwagen MTW, auf ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 sowie auf einen Schlauchwagenfahrzeug SW 1000 verweisen.

Vom Jahre 1963 bis 2013 wurde die Feuerwehr zu verschiedenen Situationen gerufen wie zum Beispiel Großbrände, Verkehrunfälle, Bergung von Toten, Flächenbrände, Ölspuren, Hecken- und Zimmerbränden. Am 28.12.1998 war in Grünsfeld der Großbrand des Gasthaus zum Jägerhaus bei dem folgende Feuerwehren im Einsatz waren: Grünsfeld, Grünsfeld-Hausen, Zimmern, Lauda, Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim. Am 10.05.2002 war der schwere Großbrand in der Ölmühle (Englerts-Mühle) bei dem mehrere Wehren aus dem Main-Tauber-Kreis im Einsatz waren: Grünsfeld, Grünsfeld-Hausen, Lauda, Tauberbischofheim, Bad Mergentheim und Wertheim.

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