Feuerwehr Meimbressen

Die Freiwillige Feuerwehrwehr Meimbressen wurde im Sommer 1947 gegründet. Doch schon weit aus früher wurde Feuerwehrdienst in Meimbressen versehen. Vor Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr existierte eine Pflichtfeuerwehr. Seit wann genau ist nicht bekannt, zumindest aber seit dem 10. September 1812, dem Baujahr des „Gemeinde-Sprützenhauses“ in der Höpperstraße. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Männer des Dorfes zwischen 18 und 60 Jahre verpflichtet, im Falle eines Brandes wirksame Hilfe zu leisten. Im Dritten Reich wurde die Pflichtfeuerwehr in Feuerlöschpolizei umbenannt und ihr somit auch amtliche Gewalt zu Teil. Als Hilfsmittel zur Brandbekämpfung stand den damaligen Feuerlöschpolizisten eine Handpumpe zur Verfügung, die gleiche, die im Foyer des Caldener Rathauses ausgestellt ist. Das zum Befüllen der Pumpe benötigte Wasser wurde über eine Menschenkette mit Ledereimern herangeschafft. Die Lackierung der Pumpe entsprach nicht etwa rot, wie man es von heutigen Feuerwehrfahrzeugen gewohnt ist, sondern khaki-gelb, da sie ursprünglich für das Afrika-Korps bestimmt war.

Nach dem verlorenen Krieg blieb eine Pflichtfeuerwehr weiterhin bestehen. Auch hielt feuerwehrtechnischer Fortschritt in Meimbressen Einzug. 1946 wurde eine Tragkraftspritze mit DKW-2 Zylinder-2 Takt-Motor der Firma Flader in Betrieb genommen. Als Transportmittel stand ein Tragkraftspritzenanhänger zur Verfügung. Beide stammten aus Wehrmachtsbeständen. Nach einem Brand im jetzigen Haus Hartum (Höhneburg 13) im Sommer 1947 gründeten die Mitglieder der Pflichtfeuerwehr schließlich die Freiwillige Feuerwehr Meimbressen. Zum ersten Ortsbrandmeister wurde Alwin Wiegand ernannt. Im Jahr 1956 wurde die bisherige Tragkraftspritze ausrangiert und durch eine Neue der Firma Bachert mit einem VW-4 Zylinder-4 Takt-Motor ersetzt. Das dafür benötigte Transportmittel, der Anhänger aus Wehrmachtsbeständen verrichtete weiter seinen Dienst. Kam es zu einem Brand, so wurde die Spritze mit diesem Anhänger, gezogen von einem Traktor, zum Ort des Geschehens befördert.

Die Feuerwehr Meimbressen gehörte in dieser Zeit dem Löschbezirk 1 des Altkreises Hofgeismar an. Dieser Bezirk umfasste die heutige Gemeinde Calden, den Ort Calden ausgenommen, und die Stadtteile der Stadt Liebenau. Die Protokollbücher dieser Jahre zeugen von einer Zeit des regen, kameradschaftlichen Zusammenhalts. Diverse Übungsabende und Alarmübungen, sowie Feuerwehrfeste vertieften diese über die Dorfgrenzen hinausgehende Verbindung.

Im Zuge eines Bezirksfeuerwehrfestes im Jahr 1968, das in Meimbressen stattfand, konnte die Wehr, die bisher noch das bereits erwähnte „Gemeinde-Sprützenhaus“ nutzte, ein neues Gerätehaus an der alten Schule einweihen. Außerdem wurde der Wehr im Zuge dieser Veranstaltung das erste Meimbresser Löschfahrzeug übergeben. Dies war ein Löschgruppenfahrzeug 8 des Herstellers Opel (Opel Blitz) mit Aufbau von der Firma Ziegler. Dieser Opel Blitz versah bis in das Jahr 1992 treu seinen Dienst.

Nach der Gebietsreform 1973 wurde aus der Freiwilligen Feuerwehr Meimbressen die Freiwillige Feuerwehr Calden – Ortsteil Meimbressen. Diese Umbenennung änderte jedoch am inneren Zusammenhalt der Wehr nichts. Jedoch wurde deutlich, dass mit dem Wandel der Zeiten auch die Einsatzvielfalt zunahm. Waren es doch früher zumeist Brände, die die Feuerwehrmänner zu bewältigen hatten, so waren nun, bedingt durch die Zunahme des Verkehrs auf den Straßen, immer häufiger technische Hilfeleistungen gefragt.

Der 7. Juli 1977 markiert einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der Feuerwehr Meimbressen. Als eine der ersten Feuerwehren in der Umgebung, rief man eine Jugendfeuerwehr ins Leben. Der erste Jugendwart war Leonhard Hartum. Schon früh hatte man erkannt, wie wichtig der Nachwuchs für den Fortbestand einer freiwilligen Feuerwehr ist. Schon bald konnten die Jugendlichen die ersten Erfolge bei Wettkämpfen und Leistungsübungen vorweisen und 2 Jahre später wurden die ersten 3 Jugendlichen in die Einsatzabteilung übernommen. Von den Gründungsmitgliedern der damaligen Jugendfeuerwehr sind heute noch 3 Kameraden aktiv. Im Jahre 1987 wurde das 10-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr gefeiert. Unter dem Motto „die Jugendlichen von heute sind die Führungskräfte von morgen“ wurde nicht zuletzt auch Mitgliederwerbung betrieben.

Nach dem Fall der innerdeutschen Grenze nahm auch die Feuerwehr Meimbressen, wie andere Wehren im Kreisfeuerwehrverband Hofgeismar, Kontakt zu Feuerwehren jenseits der ehemaligen Grenze auf. Seit November 1990 ist die Freiwillige Feuerwehr Schöngleina (Thüringen) Partnerwehr der Feuerwehr Meimbressen. Gegenseitige Besuche zu Festen und Versammlungen vertieften die kameradschaftliche Bindung.

Am 9. April 1991 wurde schließlich der Feuerwehrverein „Freiwillige Feuerwehr Meimbressen e.V.“ mit der Aufgabe gegründet, die Einsatzabteilung sowohl mit Rat und Tat als auch mit finanziellen Mitteln zu unterstützen. So konnte der Verein noch im selben Jahr einen ausrangierten VW-Bus der Polizei günstig erwerben. Die Einsatzabteilung richtete das Fahrzeug anschließend zu einem vollwertigen Feuerwehrfahrzeug her.

Im Rahmen des Großgemeindefeuerwehrfestes am 17. Mai 1992 wurde der Meimbresser Wehr ein neues Löschfahrzeug übergeben. Das neue Fahrzeug trägt die Bezeichnung „Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser“. Dieses Fahrzeug hat im Vergleich zum bisherigen Löschgruppenfahrzeug als besonderen Vorteil einen Wassertank, der 500 Liter fasst. Der Nachteil, dass es nur 6 statt 9 Kameraden transportieren kann, wurde mit der erwähnten Anschaffung des VW-Busses aufgehoben. Der ausgediente Opel Blitz, der 24 Dienstjahre in Meimbressen auf dem „Buckel“ hatte, verblieb noch einige Wochen im Gerätehaus und trat dann seine Reise nach Thüringen an, wo sich in der Feuerwehr Silberhausen für ihn noch Verwendung fand.

In den folgenden Jahren war die Mitgliederzahl in Jugendfeuerwehr und Einsatzabteilung stark rückläufig, auch wenn Versuche unternommen wurden, dem mit Informationsveranstaltungen und Festen entgegenzuwirken. Erst gegen Ende der 90er Jahre zeichneten sich durch eine verstärkte Mitgliederwerbung erste Erfolge ab. Auf einen Schlag konnten 25 interessierte Jugendliche für die Jugendfeuerwehr geworben werden und bald darauf konnten sie erstmals auf Knotenwettkämpfen und Spiel ohne Grenzen ihr Können unter Beweis stellen. Immer mehr bildete sich aus diesen Jugendlichen eine starke Truppe heraus, die heute wichtiger Bestandteil der relativ jungen Meimbresser Einsatzabteilung ist.

Am 7. Juli 2002 konnte die Jugendfeuerwehr schließlich auf ihr 25-jähriges Bestehen zurückblicken und feierte dieses im Rahmen einer Festlichkeit zu der die Dorfbewohnern wie auch andere Jugendfeuerwehren eingeladen waren.

Als Ersatz für den ausgedienten VW-Bus wurde im Jahr 2004 ein Mercedes-Bus von der Feuerwehr Vellmar beschafft und im Rahmen des „Tages des vorbeugenden Brandschutzes“ in Betrieb genommen wurde. Außerdem konnte mit dem Neubau eines Feuerwehrhauses begonnen werden, dass sowohl der Einsatzabteilung als auch der Jugendfeuerwehr neue Möglichkeiten bietet und somit das Vereinsleben angenehmer gestalten wird.

Heute steht die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Meimbressen in Notlagen mit rund 20 Einsatzkräften Tag und Nacht zur Verfügung, um zu retten, löschen, bergen oder zu schützen.