Gasthaus "Zum Frosch"

Es ist mündlich überliefert, dass die 3-Seiten-Hofanlage (einst Hofraithe genannt) bereits um 1650 in Fachwerkbaustil nahe der Brücke über die Weiße Elster in Köstritz erbaut wurde.
Die Fachwerkgebäude galten bis Mitte des 19. Jahrhunderts als Handgut und ihre Besitzer hatten Fronen und Zehntabgaben an das untere Rittergut zu Köstritz zu leisten. An der Elster- und Mühlgrabenbrücke musste für das Überqueren Brückengeld an die Mühlenbesitzer und an die staatliche Wegebau- und Geleitskasse gezahlt werden. Da lobte man sich eine "Ausspanne" in unmittelbarer Nähe der Brücke und die Ortsbewohner eine einfach und preisgünstige Dorfschänke zu haben.
Als man 1832 begann sich von den Leistungen bei den Rittergutsbesitzern freizukaufen, bemühten sich die Besitzer des Handgutes dies ebenfalls zu tun. Da die Familien damals noch aus vielen Personen bestanden und zusätzliche Einnahmequellen neu erschlossen werden mussten, erbaute man ein viertes Gebäude als gemischten Wohnraum am Gehöft an. Dadurch konnten die Besitzer ausreichend Milchvieh und ein Pferd für Feldarbeiten anschaffen.

Die Besitze jener Hofraithe besaßen wie fast alle Hausbesitzer das Braurecht und übten auch u.a. den ,,Gemeindeausschank" viele Jahre aus. So war es naheliegend, dass 1870 Ernst Weidlich nach der neuen Gewerbeverordnung für den eigens in seinem Wohnhaus eingerichteten Gastraum (ca. 24 m²) ganz offiziell eine Schankgenehmigung beantragte und diese auch am 17. Januar 1870 ausgestellt bekam.

Seit dieser Zeit besitzen die Weidlichs und alle ihre Nachfolger bis heute eine Schankgenehmigung für Bier, Brantwein und die Verabreichung von kleinen Speisen.
Der gesamte "Frosch" wurde 1935 von Willy Knoll an die Fa. R. Zersch Schwarzbierbrauerei Bad Köstritz verkauft. 1945 wurde die Schänke bis zur Wende 1990 - anfangs von Privatpersonen und später von der HO-Gaststättenbetrieb Gera-Land - bewirtschaftet.

Nach einer Zeit des ruhenden Gaststättenbetriebes zwischen 1990 und 1997 ist die Gaststättenanlage nach Gesichtspunkten der Denkmalpflege saniert worden und um eine weitere Attraktion, die Kegelbahn (1999), erweitert worden. Bis 2010 wurde sie gemeinschaftlich von Jürgen Scheiba und Annett Urban aus Bad Köstritz-Pohlitz mit Erfolg und weitreichender Anerkennung wieder für die Köstritzer und ihre Gäste bewirtschaftet.

Derzeit wird die Wirtschaft aufwändig saniert und ist vorerst geschlossen.