Happerger Ludenhausen

So enstand der Kulturförderverein

Monika Prestel, 1. Vorsitzende, erinnert sich:

Begonnen hat alles mit meinem 50. Geburtstag. Ich habe am 1. August Geburtstag und allermeistens ist richtig gutes Wetter an diesem Tag. Nur zur Vorsicht fragte ich an, ob ich notfalls bei Regenwetter in diesen echt runtergekommenen Saal darf. In den Sitzungen des Gemeindegremiums wurde endlos diskutiert und mein Antrag schließlich abgelehnt - die Gemeinderäte und der Bürgermeister beschlossen, dass der Happerger nur an Vereine vermietet wird.

Das wollten viele Ludenhausener nicht hinnehmen, mit dem Haus verbanden so viele Leute, Jung und vor allem Ältere gigantische Erinnerungen. Immer war der Happerger Zentrum des gesellschaftlichen Lebens. Jedes Wochenende gab es dort Tanz, großartige Faschingsbälle und natürlich auch wunderschöne Hochzeiten.

Es entstand so langsam die Idee, einen Kulturförderverein zu gründen, der sich um dieses Gebäude kümmert und mit kulturellen Veranstaltungen wiederbelebt.

Bereits am Jahresübergang 2007 auf 2008 wurde der erste Silvesterball mit den "Cocktails" gefeiert. Es war ja gar nichts mehr da an Inventar, so mussten wir noch Stühle und Tische von der Turnhalle in Reichling rüberkarren. Durch ein Feuerwerk der Hilfsbereitschaft ganz vieler Happerger-Liebhaber war es uns gelungen, den Saal "hoffähig" herzurichten. Ich kann mich noch erinnern, dass wir sogar aus Mangel an Kapital mit Plusterfarben Helfer-T-Shirts gemalt haben. Als Schürzen wurden weiße Kissenbezüge aus meiner Aussteuer mit Bändeln versehen, sie sahen dann aus wie echte Bistroschürzen, die gerade modern wurden.

Dieser Silvesterball war, glaube ich, einer der schönsten Bälle in diesem Saal, weil sich alle so freuten, dass hier wieder getanzt und gefeiert wird.

Im folgenden Jahr, am 30. Juni 2008, wurde der Verein im Feuerwehrhaus gegründet.

So starteten wir mit viel Schwung und bewältigten sehr viele Dinge, z.B. rissen ein paar Männer in der alten Garderobe riesige Belüftungsrohre heraus. Thomas Weinberger brachte die Schiebetüre und Rigipsplatten an den Wänden an. Das Kranzwinden des Frauenkreises mit Adventsmarkt wurde nun im Happerger abgehalten, private Geburtstagsfeiern konnten stattfinden und die Theke wurde zu einem praktischen Ausschankraum umgebaut.

Am 3. Juli 2007 wurde schließlich die Semmelbar eröffnet. Auch dieses Projekt wurde erfolgreich, dank der vier sehr zuverlässigen "Semmelbardamen" und der Bäckerei Storch aus Rott.

In all den Jahren gab es immer wieder Probleme mit dem Wasser und dem Abwasser. Darum kümmerte sich immer wieder Willi Leyer, der sehr oft viele Probleme aus dem Weg räumte.

Ich müsste viele Personen nennen, die sich immer wieder uneigennützig in verschiedenen Bereichen engagiert haben.

Mir gefällt dieses Projekt deshalt auch so gut, weil es so locker gehandhabt werden kann, ohne viel TamTam und Reglement wird vermietet und gefeiert. Natürlich ist das manchmal auch mit einem kleinen Grummeln verbunden, was nicht verwunderlich ist, wenn so ein großes Haus von so vielen Menschen und Gruppen genutzt wird, denn ein paar "Trümmer" bleiben immer irgendwo stehen oder sind nicht mehr auffindbar. Insgesamt gesehen ist der Happerger einfach großartig und ein klasse Haus, der Kulturförderein ein Zusammenschluss von einfach tollen Leuten, die immer ein Lächeln auf den Lippen haben, wenn sie vom Happerger reden.