IFAK e.V.

Leitbild


1. Selbstverständnis

Die IFAK ist eine multikulturelle Selbstorganisation, die von Deutschen und Migrant/innen getragen wird und eine multikulturelle demokratische Gesellschaft anstrebt. Sie ist parteipolitisch, konfessionell und ethnisch unabhängig. Der Verein unterhält verschiedene Einrichtungen, in denen er mit Kindern, Jugendlichen, Familien und Senioren verschiedener Herkunft arbeitet. Als Selbstorganisation mit beschränkten finanziellen Mitteln ist er auf das Engagement seiner Mitarbeiter/innen und Mitglieder angewiesen. Freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der IFAK willkommen.



2. Multikulturalität

Wir sehen die gegenseitige Achtung der unterschiedlichen Kulturen als das Fundament einer demokratischen Geselllschaft an, in der die interkulturelle Öffnung und Entwicklung stattfinden kann. Die Befürwortung der kulturellen Vielfalt erfährt seine Grenzen dort, wo die persönlichen Freiheiten und Grundrechte eingeschränkt werden. In diesem Sinne verstehen wir die Entwicklung zu einem achtungsvollen Umgang verschiedener Kulturen miteinander als einen wesentlichen Bestandteil von Integration. Die IFAK stärkt die Selbstorganisation und Eigeninitiative aller, die dieses Ziel verfolgen. Wir verstehen uns als Brücke zwischen den Kulturen.



3. Integration

Unter Integration verstehen wir die Sicherstellung von gleichberechtigten Teilhabe- und Teilnahmechancen für alle - insbesondere für politisch, ethnisch, kulturell und sozial benachteiligte - Gruppen an wirtschaftlichen, sozialen, rechtlichen, politischen und kulturellen Gütern.

Die Verfassung der Bundesrepublik und die europäische Menschenrechtskonvention stellen den erforderlichen Rahmen für den Integrationsprozess dar und schreiben die Werte vor, die von allen Beteiligten zu akzeptieren sind. Integrationspolitik und -arbeit hat sich sowohl an die Zuwanderungsbevölkerung als auch an die Mehrheitsgesellschaft zu richten. Einseitige Anpassungsforderungen an die Zuwanderergruppen sind dem Integrationsprozess nicht förderlich.

4. Verantwortung von Aufnahmegesellschaft und Migrationsbevölkerung

Nicht nur die Aufnahmegesellschaft, sondern auch die Migranten und Migrantinnen tragen eine Verantwortung für die Gesellschaft in der wir alle leben. Wir treten für die Stärkung dieses Verantwortungsgefühls sowie den Abbau von Benachteiligungen der Zuwanderer ein. In diesem Sinne möchten wir gesellschaftspolitische Entscheidungen beeinflussen und Veränderungen mitgestalten.



5. Gender Mainstreaming

Die Verwirklichung der Chancengleichheit und Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern nach innen wie nach außen ist durchgängiges Leitprinzip der IFAK. Zum Umsetzungsprozess gehören für uns sowohl die Hinterfragung der unterschiedlichen Lebenssituationen von Frauen und Männern als auch die Einbeziehung der Konsequenzen solcher Analysen bei allen fachlichen, personellen, organisatorischen und finanziellen Entscheidungen und Maßnahmen.


6 . Konfliktfähigkeit

Wir fördern ein Bewusstsein für Konflikte, die Bestandteil einer multikulturellen Gesellschaft sind und unseren Alltag in vielfältiger Weise prägen. Wir verstehen sie als Chance und Bereicherung für eine offene Entwicklung unserer Gesellschaft.

Die Stärkung der Konfliktfähigkeit aller Beteiligten als Teil der interkulturellen Kompetenz sehen wir als Vorraussetzung für ein Leben in einer multikulturellen Gesellschaft.



7. Interkulturelle Kompetenz

Der Ansatz unserer Arbeit ist interkulturell. Wir fördern die interkulturelle Kompetenz unter Mitarbeiter/innen und Besucher/innen. Wir

- nehmen unterschiedliche Lebensformen wahr und akzeptieren sie,
- fördern kulturelle Vielfalt,
- stärken Mehrsprachigkeit,
- fordern Respekt vor und vermitteln Kenntnisse über andere Kulturen,
- treten ein für eine offensive Auseinandersetzung mit offenen und verdeckten Formen von Nationalismus, Rassismus und
Diskriminierung,
- stärken die Kommunikationzwischen den Kulturen auf der Grundlage von transparenz und demokratischem Miteinander,
- unterstützen die Kommunikation zwischen den Religionen auf der Grundlage von Offenheit, Transparenz und
pluralistischem Miteinander


8. Leben, Lernen und Arbeiten in Vielfalt

Wir arbeiten in multikulturellen Teams. Dadurch üben un lernen alle täglich von Neuem den konstruktiven Umgang mit der kulturellen Vielfalt und den Unterschieden. Für uns ist "nicht der Unterschied das Problem, sondern der Umgang damit". Wir sehen diesen Prozess als den Weg zur gegenseitigen Bereicherung. In der IFAK leben und erproben wir das, was wir gesellschaftlich anstreben.



9. Qualität unserer Arbeit

Unsere Grundsätze von interkultureller Arbeit setzen wir in unseren Einrichtungen und Projekten um. Es ist uns wichtig, die Persönlichkeit und Autonomie und den Willen unserer Besucher/innen zu achten. Bei der Umsetzung unserer Grundsätze achten wir auf die Qualität und Professionalität unserer Arbeit. Grundlage hierfür sind vor allem die Fortbildung unserer Mitarbeiter/innen sowie die Umsetzung des Qualitätsmanagementsystems, das wir jetzt für unseren Träger entwickelt haben.

Wir überprüfen unsere Grundsätze immer wieder neu und beziehen in deren Weiterentwicklung den gesellschftlichen Wandel mit ein. Wir verstehen Fehler als wichtigen Teil von Lernen und Wachsen bei Personen und Gruppen.



10. Umgang mit Ressourcen

Wir gehen verantwortlich, effizient und effektiv mit unseren Ressourcen um (Umwelt, Energie, Natur, Finanzen). Insbesondere bei der Verausgabung unserer knappen finanziellen Mittel überprüfen wir jede Ausgabe neu und konkret. Den Prozess der Agenda 21 wollen wir mittragen und weiterentwickeln. Durch geeignete Projekt vermitteln wir auch unseren Besuchern verantwortlichen Umgang mit den Ressourcen.

Wir erkennen an, dass jede/r in der IFAK persönliche Ressourcen hat, die wir ernst nehmen und stärken. Wir unterstützen jede/n dabei diese Ressourcen in die Arbeit einzubringen.