Internat Marianum Schloss Schleiden

Vorburg 9, Schleiden, 53937 ,Germany
Internat Marianum Schloss Schleiden Internat Marianum Schloss Schleiden is one of the popular High School located in Vorburg 9 ,Schleiden listed under Education in Schleiden , High School in Schleiden ,

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Schloss Schleiden

1198 wird das "castrum", 1214 die "capella in castro" erstmals erwähnt. 1343 gehen Haus, Vorburg und Tal vom Kaiser zu Lehen, der 1346 gestattet, dass der Herr von Schleiden das castrum als Lehen vom Grafen von Luxemburg nimmt und die Burg zum luxemburgischen Offenhaus macht.

Als die Luxemburger später versuchen, ihre Lehnshoheit zur Landeshoheit auszuweiten, kommt es zum Streit mit den auf ihre Reichsunmittelbarkeit pochenden Herren von Schleiden, der bis 1794 nicht entschieden war. Das erste Geschlecht der Herren von Schleiden starb 1445 aus, Nachfolger wurden zunächst die Herren von Nassau-Diez, 1450 von Manderschied, 1593 von der Marck, 1773 von Arenberg. Aus dem Besitz der Arenberger gelangte das Schloss 1920 an den Orden der Lazaristen, 1951 an den Orden Don Bosco der Oblaten des heiligen Franz von Sales und beherbergte das Internat / Schülerheim Marianum. Das Schloss findet seine jetzige Verwendung als Seniorenresidenz.

Das Schloss liegt auf einem in das Schleidener Tal vorspringenden Bergrücken, der nach Süden zur Olef und nach Norden zum Dieffenbach steil abfällt. Nach Osten schließt sich auf weniger steil abfallendem Gelände der ehemalige Vorburgbereich mit der ehemaligen Schlosskirche an. Anhand des heutigen Baubestandes und alter Ansichten und Pläne kann die mittelalterliche Hauptburg als eine von doppelter Ringmauer umgebene ovale Anlage aus Unterhof im Osten und Oberhof im Westen rekonstruiert werden. Ein Bergfried war offenbar nicht vorhanden (vergleiche Blankenheim und Neuerburg). Von den Ringmauern stehen heute noch die äußere und Reste der inneren an der Olefseite (Südseite ) sowie ein Teilstück der inneren Ringmauer mit Vierkantturm an der Nordostecke. Der einzige Zugang zur mittelalterlichen Burg hat an der Südostecke gelegen, sein Innentor in dem später zu Wohnzwecken ausgebauten Trakt an der Südseite des Unterhofes, dem sog. Couvenbau. Ein weiterer Wohntrakt , der seine äußere Gestalt einem Umbau des 16 Jh. verdankte, nach die Ostseite des Unterhofes ein. Er ist 1944/45 bis auf Reste zerstört worden. Der langgestreckte schmale Oberhof war zugänglich durch einen Tortrum, der noch bis zum Umbau des Schlosses im Jahre 1854, allerdings wohl dachlos, gestanden hat. In der Durchfahrt dieses Turmes lag der Eingang zu einem Treppenturm, über den die beiden Obergeschosse des später erweiterte" Saalbaus" auf der Südseite des Oberhofs zugänglich waren. Die Nordseite des Oberhofes nahm im Anschluss an den Torturm ein Wohntrakt mit gerundeter Außenmauer ein, der 1830 als "Waschküche" bezeichnet wird, also damals wohl nur noch mit einem Untergeschoss gestanden hat und heute verschwunden ist. Wie der Oberhof ursprünglich nach Westen abschloss, lässt sich nicht mehr ermitteln. Matthäus Merian zeigt auf dem Kupferstich von 1617/20 mit der Südansicht der Burg die Westhälfte des Oberhofes von hoher Schildmauer mit Wehrgang und kräftigem Rundturm auf der Westecke eingenommen.

Südflügel
An der Südfront steht noch der Rest des dreigeschossigen Ostflügels, der im Kellergeschoss einen kreuzgratgewölbten Raum auf Mittelstützte aufweist, eine aus dem 14. Jh. stammende turmartige Eckverstärkung besitzt und in den beiden Obergeschossen große Kreuzstockfenster des 16. Jh. zeigt, die ehemals die äußere Gestalt des gesamten Ostflügels bestimmt haben. Die Eckverstärkung mit zwei spitzbogigen Wurfscharten zum Schutz des darunter liegenden Burgtores; über dem Konsolenfries hat sie ursprünglich noch ein Wachttürmchen getragen und war durch Wehrgang mit dem gleichzeitig errichteten Turm auf der Nordostecke verbunden. Im Kellergeschoss des anschließenden Couvenbaus, der nach Kriegszerstörung in Anlehnung an den Formenapparat des 18. Jh. mit Stichbogenfenstern in den beiden unteren Geschossen und Rechteckfenstern im dritten Geschoss, aber mit Sattel- anstelle des überlieferten Mansardendaches wieder aufgebaut worden ist, liegt das Burgtor des 14. Jh. Die zum Hof hin ansteigende Tordurchfahrt ist tonnengewölbt. Die ursprüngliche Spitzbogenöffnung ist auf der Innenseite erhalten, außen zeichnet sie sich in der spätern Vermauerung noch ab und liegt hier in einer Blende für die hohen Torflügel. Die spätere Vermauerung des Außenportals zeigt einen Rundbogen aus Sandsteinquadern auf Tuff-Pfosten, zughörig ist der Eichenbalken mit Zapflöchern für dein ehemaliges Innentor. Nachträglich hierhin versetzt ist das Wappen des Dietrich V. von Manderscheid-Schleiden (1551-1560). Der Couvenbau wird überragt von dem mächtigen, über hohem Kellergeschoss aufragenden Baublock des Südflügels, der beim Aufbau nach Kriegszerstörung wieder die Außengestalt des 18. Jh. erhalten hat: Änderungen ergaben sich hier nach dem Umbau zur Seniorenresidenz Schloss Schleiden (1998 - 2001).

Couvenbau
Nach Niederlegung von Mauern und Türmen 1689 und 1702 wurde die Burg um 1726 schlossartig umgestaltet. Eine Südansicht des Schlosses von dem Maler Mathieu Xhrouüet zeigt den bestehenden Wohnbau auf der Südseite, der unter Einbeziehung des alten "Saales" und unter Verwendung der anschließenden Schildmauer als mächtiger dreigeschossiger Baublock entstanden ist. Der von Graf Ludwig Peter von der Marck geplante Umbau zu einem Residenzschloss kam nicht zur Ausführung. Die 1744 datierten Entwurfspläne des Aachener Baumeisters Johann Joseph Couven zeigen eine Ehrenhofanlage mit Corps des Logis anstelle des vorhandenen Südflügels sowie schmalen Verbindungstrakten und Seitenflügeln, die auf der Ostseite Torbau und Ostflügel des alten Unterhofes einbeziehen und auf der Westseite Galerie und Kapelle enthalten sollten. Tatsächlich umgebaut worden ist -in Anlehnung an die Pläne Couvens- nur der alte Torbau zu einem Verbindungstrakt zwischen Süd- und Ostflügel. Der Zugang zur Burg führt seitdem über die auf der Nordseite angelegte Fahrstraße, Abschluss des Schlosshofes an dieser Seite durch eine Mauer etwa im Zuge der ehemaligen Zwingermauer, Zufahrt von zwei einfachen Torpfeilern flankiert.

Umbau des Schlosses
Auch die bescheideneren Ausbauplanungen des Herzogs Prosper Ludwig von Arenberg wurden nicht realisiert. Erhalten sind ein Entwurf des Aachener Landbauinspektors Johann Peter Cremer in feinen neugotischen Formen und ein 1830 datierter Entwurf des Kommunalbaumeisters Christian Wilhelm Ulich mit Ausbau des Unterhofes zu einer geschlossenen Hofanlage für den Landrat. Nach Plänen Cremers und unter örtlicher Bauleitung des Franz Matthias Plum wurden aber lediglich 1830/31 die landrätliche Wohnung im Westteil des Südflügels eingerichtet und das Ökonomiegebäude für Landrat und Herzog an der Westseite des Schlosshofes errichtet (heute nicht mehr vorhanden). In diesem Zusammenhang sind wohl auch die Reste des ehemaligen Nordtraktes im Schlosshof beseitigt worden. Der dritte Entwurf zur Restaurierung des Schlosses stammt aus dem Jahre 1856 von dem Aachener Baumeister Leon Fortemps. Einzige Baumaßnahme anhand diese Entwurfes war der Abbruche des alten Torturmes an der Nordostecke des Südflügels und die neue, polygonale Ummantelung des daran angebauten Treppenturmes. 1944/45 wurden der Ostflügel bis auf den Südteil, die übrigen Schlossgebäude bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Beim wiederaufbau seit 1950 hat man sich um die Wiederherstellung des äußeren Umrisses, vor allem um die Wiedergewinnung der alten Südansicht bemüht.

Quelle: Rheinische Kunststätten (Heft 263, ISBN 3-88094-431-8)
Offizielle Webpage der Stadt Schleiden

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