Das Lindauer Kinderfest entstand im Jahre 1655. Es geht auf den 30-jährigen Krieg zurück, der auch Lindau nicht unberührt gelassen hatte, denn die Stadt wurde in den Jahren 1646 – 1647 von den Schweden belagert. Der Lindauer Ratsherr Dr. Valentin Heyder, der als Gründer des Kinderfestes gilt, wollte die Eltern dazu aufrufen, ihre Kinder pflichtbewusst zu erziehen, sie zu regelmäßigem Schulbesuch anzuhalten und die Autorität der Lehrer zu achten.
Auch sollte der Lebenswandel der Jugendlichen selbst gebessert werden. Dies wollte er mit einer Schulpredigt und der Schulspeisung erreichen. Noch heute ist die Schulpredigt in Form einer Ermahnung des Oberbürgermeisters in der Rede vor dem Alten Rathaus enthalten, und die Kinder erhalten noch heute ein süßes Gebäck, die sogenannte Butschelle.