Kinderheim Pauline von Mallinckrodt

Heimerziehung, als besondere Form der Erziehungshilfe, sehen wir in einem gleichrangigen Verhältnis zu anderen Leistungsformen des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG). Als Heim in freier Trägerschaft definieren wir unsere Hauptaufgabe dahin, Kindern, Jugendlichen und Eltern, die in Konfliktsituationen geraten sind, bei der Bewältigung ihrer Probleme Unterstützung und Entlastung zu bieten. Dabei ist es uns wichtig, wenn nicht wesentliche Gründe dagegen sprechen, dass das soziale Umfeld der jungen Menschen – Schule, Freunde etc. – erhalten bleibt.

Die Hilfe zur Erziehung ist für uns eine zeitlich begrenzte Maßnahme, die ausgerichtet ist auf:

* eine Rückkehr in die Herkunftsfamilie
* die Vermittlung in eine Fremdfamilie
* eine Überleitung der stationären Hilfe in eine andere Hilfeform
* die Anleitung und Begleitung Jugendlicher in die Verselbständigung bzw. bis zur Eingliederung in das zukünftige Lebensfeld.

Diese unsere Zielsetzungen entsprechen den im KJHG festgelegten Erwartungen des Gesetzgebers. Um die Ziele des Hilfeplanes – § 36 KJHG – zu erreichen, werden für jeden beteiligten – Kind, Eltern, Heim Jugendamt – Arbeitsschritte vereinbart, die alle eigenverantwortlich, als Teil des Ganzen, ausführen sollen. Die Überprüfung der Ziele und Methoden geschieht in der Fortschreibung des Hilfeplanes. Oft werden im Verlauf des Prozesses Möglichkeiten, Ressourcen und Grenzen der Zusammenarbeit deutlich. Hierin liegt die Chance oder Herausforderung, gemeinsam zielstrebig neue Schritte zu gehen.

Die Vorgeschichten und Probleme, die die Kinder mitbringen, sind sehr unterschiedlich. Entsprechend differenziert ist unser Arbeitsansatz. Ausgehend vom Entwicklungsstand des einzelnen Kindes/Jugendlichen und seiner individuellen Problematik, zielt unsere Arbeit auf eine ganzheitliche Förderung der Gesamtpersönlichkeit.

Wir wollen erreichen, dass die Kinder/Jugendlichen:

* Entwicklungsrückstände im sozialen, emotionalen, kognitiven und körperlichen Bereich aufholen,
* Erlebtes verarbeiten,
* Vertrauen wagen,
* ein positives Selbstwertgefühl entwickeln,
* Interessen entdecken und vertiefen,
* Kreativität und Phantasie entfalten,
* lebenspraktische Fähigkeiten erweitern,
* eigenverantwortliches Handeln erproben,
* Beziehungs- und Konfliktfähigkeit aufbauen,
* Bedürfnisse und Rechte anderer Menschen respektieren können.

Wir praktizieren einen kooperativen Umgangsstil, dessen Grundlage gegenseitige Achtung und Toleranz bilden.