Krankenhaus Scharnebeck Geschlossen

Hauptstrasse 19, Scharnebeck, ,Germany
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Die Geschichte des Krankenhauses Scharnebeck
Scharnebeck – Haus Nr. 87 · Vom Wohnhaus zum modernen Belegkrankenhaus

Das Haus an der Hauptstraße 19 hat eine bedeutende Entwicklung in den mehr als 90 Jahren seines Bestehens genommen Im Jahre 1907 wurde das Haus mit der Nummer 87 vom damaligen Hausschlachter Wiechel als Wohnhaus erbaut, 1943 wurde es von Heinrich Krumstroh gekauft und diente während des Krieges zur Aufnahme von ausgebombten Hamburgern und Flüchtlingen aus dem Osten.

Nach dem Krieg 1945 richtete H. Krumstroh in dem Gebäude ein Künstlerheim ein. So sollen damals 3 Klaviere, 3 Flügel, eine Hausorgel und viele andere Musikinstrumente im Hause gewesen sein. Krumstroh, selbst Musiker und der Musik verbunden, war der Initiator und Förderer der Künstler.

Schriftsteller, Maler, Verleger aber vor allem viele Musiker wohnten und arbeiteten hier. Es bildete sich die Scharnebecker Künstlergemeinschaft mit fast 40 Mitgliedern. Der Pianist Prof. Wilhelm Kempff war Ehren- vorsitzender der Künstlergemeinschaft, weitere bekannte Mitglieder waren der Generalmusikdirektor der Hamburger Philharmonie Eugen Jochum, der Schauspieler Will Quadflieg aus Hamburg und der Verleger Ernst Rowolth aus Stuttgart.

Die Künstlergemeinschaft war weit über den Landkreis Lüneburg hinaus bekannt und so bleib es nicht aus, dass auch viele Musikveranstaltungen stattfanden. Schlagzeilen in der regionalen und überregionalen Presse jener Zeit wie „Ein Bauer in der Heide – der Vater des Corda-Quartetts“, „Ein bäuerlicher Mäzen“, „Erholung mit Arbeit – ein Besuch im Künstler- arbeitsheim Scharnebeck“, „Zentri- und Bachsche Fuge – Der Künstler-Bauer Heinrich Krumstroh in Scharnebeck“ oder „Das Haus Nr. 87 – eine Insel des Friedens in Niedersachsen“ loben das Haus und zeugen von den Aktivitäten jener Zeit. Nach fast 6 Jahren kulturellen Schaffens und Wirkens löste sich dann 1951 die Scharnebecker Künstlergemeinschaft auf.

Am 4. April 1951 wurde das Haus in ein „Haus für Naturheilkunde und Bäderbetrieb“ umgewandelt und mit 14 Betten ausgestattet. Dazu schrieb die Landeszeitung unter dem Titel „Medizin und Musen heilen – Künstlerheim ‚Haus 87’ wurde Krankenhaus – Heinrich Krumstroh setzt sich durch“ wie folgt: „Der Regierungsbezirk Lüneburg ist seit gestern um ein Krankenhaus reicher geworden, das erstmalig in Norddeutschland nach dem Kriege die Erkenntnisse der modernen Medizin mit den Lehren der natürlichen Heilkunde verbindet. Aus seinem ‚Künstlerheim’, das Bauer Heinrich Krumstroh-Scharnebeck seit 1946 zu einem intimen Zentrum kulturellen Lebens ausgebaut hatte, ist – zunächst für 12, später für 30 Patienten – eine vorbildliche, von einem praktischen Arzt und einem Facharzt für innere Krankheiten und Naturheilkunde geleitete Heilstätte geworden, zu deren Eröffnung sich die maßgebenden Vertreter aus Ärzteschaft, Kassen- und Versicherungswesen und Verwaltung, darunter Regierungspräsident Dr. Koch, eingefunden.“

Im April 1953 wurde das Krankenhaus wesentlich erweitert, die Bettenzahl wurde auf 40 erhöht; Chirurgie, Innere Abteilung und HNO kamen dazu. Seit 1953 trägt das Haus die Bezeichnung „Krankenhaus“. Die Presse berichtete darüber ausführlich und ging auch mit den Überschriften auf das zweijährige Bestehen der Einrichtung ein: „Ein Heidebauer wurde Krankenhausdirektor – das Privatsanatorium auf dem Dorf – Acker, Hof und Küche dienen einer naturnahen Heilbehandlung“ oder „Viele sagen ehrerbietig ‚Herr Direktor’ – Heidebauer Krumstroh wurde Krankenhausdirektor – ‚Spleen mit dat Lazarett’ verwirklicht“ oder „Bauer wurde Krankenhausdirektor – Heidjer baute modernes Krankenhaus – Naturheilkräfte werden erschöpft“ oder „Die Gesundheitsburg in Scharnebeck – Seit April als ‚Spezialkrankenanstalt für biologische Behandlung’ anerkannt“.

So war das Krankenhaus für mehrere Jahrzehnte in Betrieb, als Ende 1991 eine große Entscheidung zu treffen war. Durch die Verschärfung der Qualitätssicherheitsstandards für OP-Räumlichkeiten machte der Landkreis eine grundlegende Modernisierung zur Auflage für eine Konzessions- verlängerung. Das Krankenhaus bemühte sich daraufhin, in den niedersächsischen Bedarfsplan zu kommen, um auch so vom Land Niedersachsen als notwendig anerkannt zu werden, denn damit verbunden waren Fördermittel. Ende 1991 wurde das Krankenhaus Scharnebeck mit Hilfe des Landkreises und der Unterstützung örtlicher Politiker in den Krankenhausbedarfsplan des Landes Niedersachsen aufgenommen. Das war der Wendepunkt – das Haus konnte als Krankenhaus weiter bestehen.

Im Jahr 1993 begann dann der Um- und Ausbau, am 1. Januar 1996 konnte das Krankenhaus modernisiert in Betrieb genommen werden. Der Um- und Ausbau kostete damals 7,5 Millionen DM, davon wurden 6,5 Millionen DM Landeszuschuss gewährt. 1 Million DM mussten durch den Träger bereitgestellt werden. Anschließend verfügte das Krankenhaus Scharnebeck über zwei hochmoderne Operationssäle, 3 Überwachungs- plätze, 42 Betten, verbesserte Patientenzimmer, Arztuntersuchungsräume, Stationsbäder und eine kleine Cafeteria. Im Anschluss an den hinteren Bereich des Krankenhauses wurde ein kleiner Park angelegt.

Das Haus war und ist ein Belegkrankenhaus, d. h. es unterscheidet sich von herkömmlichen Krankenhäusern lediglich dadurch, dass die hier arbeitenden Ärzte keine Krankenhausangestellten sind und für sich abrechnen. Jeder dieser Ärzte hat noch eine Praxis, das ist der wesentliche Unterschied und damit, so der Geschäftsführer des Krankenhauses Grewe, ist die von der Gesundheitspolitik geforderte und auch sinnvolle Verzahnung zwischen den Sektoren Ambulanz und Stationär erfüllt. Dem Krankenhaus Scharnebeck stehen insgesamt 10 Belegärzte zur Verfügung, darunter verschiedene Chirurgen. Es gibt einen ärztlichen Leiter, der aus dem Kreis der Krankenhausärzte sowie dem Träger ernannt wird. Er vertritt das Haus medizinisch nach außen, seine Tätigkeit ist ehrenamtlich. Die Belegärzte sind immer Fachärzte, jeder Belegarzt war vorher in einem großen Krankenhaus Oberarzt.

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