Kurhaus Bad Liebenzell

Das Kurhaus in Bad Liebenzell

Der Kurort Bad Liebenzell hat eine lange und wechselvolle Geschichte, die immer auch mit einem Kurhaus verbunden war.
Das erste "Kauf- und Sommerhaus" stand bereits Anfang des 18. Jahrhunderts, musste aber 1719 der Anlegung einer Lindenallee weichen.
Nur mit großen finanziellen Anstrengungen gelang es der Stadt im Jahr 1727 eine neues "Kauf- und Sommerhaus" einzuweihen. Dieses wurde aber bereits Mitte des 18. Jahrhunderts abgerissen.
Nun folgte eine lange "kurhauslose" Zeit für Bad Liebenzell. Erst am 27. August 1922 wurde ein neues Kurhaus im Rahmen eines großen Festes feierlich eingeweiht. In nur 100 Tagen war der Bau erstellt worden und auf den Einbau einer Heizung hatte man ganz verzichtet. Das Gebäude konnte daher nur in den Sommermonaten genutzt werden.
Im Jahr 1937 stellte das Finanzministerium auf Drängen aus Bad Liebenzell einen Zuschuss in Höhe von 250.000 RM für den Bau eines Kurhauses in Aussicht, das auch während der Wintermonate benutzt werden konnte. Am 01. April gab die im selben Jahr neu gegründete Kurverwaltung Bad Liebenzell GmbH den Startschuss für den Neubau. Der Rohbau konnte dann auch noch vor Kriegsbeginn fertig gestellt werden. Für den weiteren Ausbau fehlten aber Geld, Baumaterial und Arbeitskräfte.
Beinahe wäre der Rohbau nach dem Krieg wieder abgerissen worden. Nach der Bereitstellung eines Zuschusses durch das Land wurde am 27. Juni 1953 der Beschluss zum weiteren Ausbau gefasst. Am 24. April 1954 schließlich konnten die Architekten Dr. E. Krieger und W. Burk das neue Gebäude seiner Bestimmung übergeben.
Bald füllten Kurveranstaltungen aller Art das Haus. Trinkhalle und Musikmuschel ergänzten die Einrichtung. Glänzende gesellschaftliche Veranstaltungen, Tanzabende, Theateraufführungen, Liederabende und Konzerte erfüllen das Haus seitdem mit regem Leben.
1960 wurde der Südflügel, der als Wandelgang gedacht war, zum Terrassensaal erweitert. So konnten nun parallel Veranstaltungen im Spiegel- und Terrassensaal stattfinden.
Im Jahr 1970 wurde das Ensemble durch den Bau des Parksaals ergänzt. Für die Gastronomie folgte 1974 der Anbau des Terrassen-Pavillons an das bestehende Kurhaus.
Dabei wurde ein großer Teil der Freiterrasse überdacht und mit Glaswänden versehen. Die Architekten Prof. Sode und Prof. Mehlhart ließen neben den lichten Restauranträumen eine Tanzpavillon und ein Musikpodium entstehen, alle mit Blick in den herrlichen Kurpark
Mit eigener Gastronomie betreibt die Kurverwaltung Bad Liebenzell seither Kurhaus und Parkrestaurant mit großem Erfolg. Küchen- und Serviceteam verwöhnen die Gäste vorwiegend mit regionalen Produkten.
Auszeichnungen wie zwei Löwen für "Schmeck den Süden", die Anerkennung als Naturparkwirt und die Zertifizierung über die Verarbeitung heimischen Wildes stellen Ansporn und Verpflichtung dar.
Auch Festlichkeiten außerhalb des Kurhauses lassen sich zunehmend von der Küche des Parkrestaurants im Kurhaus beliefern.
Das einmalige Ambiente mit Blick in den Kurpark, mit großer Sonnenterrasse und täglicher Tanzmusik der eigenen Kapelle, sucht in der näheren und weiteren Umgebung seinesgleichen.
Seit Jahrzehnten ist das Kurhaus nun in Betrieb und es hat sich gezeigt, dass sich die Anstrengung der früheren Stadtväter gelohnt hat.
Möge es auch in Zukunft so bleiben!