Die Linde gilt als Baum der Liebe und des Glücks. Sie war heilig, die Germanen weihten sie der Göttin Frigga und stellten unter ihr Freia-Statuen auf. In christlicher Zeit wurden Diese gegen Abbildungen der Jungfrau Maria ausgetauscht. Jeder Marktplatz in Dorf oder Stadt sollte mit einer Linde bepflanzt sein. Unter diesen Dorflinden wurde gefeiert, getanzt, geheiratet, aber auch Thing-Gericht am Thing-Tag (=Dienstag) gehalten. Thing leitet sich ab von Ziu, dem germanischen Gott des Rechtsstreites. Die Linde ist der Baum der Begenung und wurde oft als Hausbaum gepflanzt. Im Liedgut sowie in Sagen und Legenden spielt die Linde eine herausragende Rolle. Das weiche und dennoch feste Holz (lignum sacrum) wurde für Schnitzwerk, insbesondere für Heiligenstatuen genommen.