Luisenthal

Karl-Marx-Str., Luisenthal, 99885
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More about Luisenthal

Luisenthal ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Gotha. Erfüllende Gemeinde Luisenthals ist die Stadt Ohrdruf.
Luisenthal liegt als Straßendorf auf einer Höhe von etwa 420 bis 465 Metern langgezogen im Talgrund der Ohra im Thüringer Wald, oberhalb des Ortsteils Schwarzwald befindet sich die Ohra-Talsperre. Nach Süden reicht die Gemarkung Schwarzwald bis dicht an den Rennsteig.
Höchste Erhebungen sind der Saukopf (869,2 m ü. NN), Alter Berg (852 m ü. NN). Bedeutend sind auch der Kienberg (720,2 m ü. NN), der Streitberg (699,1 m ü. NN) und der Fürstenschlag (772 m ü. NN).
Die Ohra, im Ort auch als Wilder Graben bekannt, gehört zum Einzugsbereich der Elbe. Die Seitentäler der Ohra: Kerngrund, Silbergraben und des Großer Weißbach wurden beim Aufstauen der Ohra im unteren Teil geflutet. Unterhalb der Staumauer münden der Siegelbach, der Spitzgraben und der Lehmbach als Zuflüsse in die Ohra. Das Saukopfmoor zählt zu den seltenen Thüringer Hochmooren und ist deshalb ein Naturschutzgebiet. Es befindet sich auf (830 m ü. NN).
Die heutige Gemeinde entstand 1952 im Rahmen einer Gebietsreform, welche die drei vorher selbstständigen Gemeinden Luisenthal, Stutzhaus und Schwarzwald zusammenführte.
Luisenthaler Hütte
Luisenthaler Hütte

Herzog Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1699–1772) erwarb 1752/53 eine südlich von Ohrdruf am Fuße des Kienberges im Amt Schwarzwald befindliche Kupfer-Schmelzhütte. Das benachbarte Hammerwerk, der Schwarzwälder Hammer, raffinierte das Erz zu Kupfer. Der Herzog benannte diese Ansiedlung am 1. Oktober 1753 zu Ehren seiner Frau Luise Dorothée von Sachsen-Gotha-Altenburg (1710–1767) in Luisenthal um. Der Betrieb des später in einen Eisenhammer umgewandelten Schwarzwälder Hammers währte bis 1877.
Schwarzwald
OT Schwarzwald

Der größte und älteste Ortsteil ist Schwarzwald. Die Siedlung Waldsazi – Waldsitz – wurde schon 919 erwähnt. In ihr lebten Waldarbeiter, Müller, Waldbauern und Bergleute. Der Ort wurde durch die Wölfiser Pfarrei betreut. Auf einem nahen Berg wurde zur Kontrolle der nach Südthüringen und Franken führenden Meininger Straße eine Befestigungsanlage, die Burg Schwarzwald errichtet. Burg und Ort waren bis 1367 im Besitz der Grafen von Kevernburg. Die Thüringer Landgrafen erwarben 1367 die Burg und begründeten das Amt Schwarzwald, hierzu zählten nun acht Ortschaften sowie Berg- und Hammerwerke nördlich des Rennsteiges. Von 1470 bis 1535 gehörte die Burg zum Besitz der Grafen von Gleichen. 1664 entstand am Fuße des Streitberges die Dorfschule mit einem Kirchsaal, betreut durch die Pfarreien Wölfis und Gräfenhain. 1717 wird mit Christoph Hähner der erste eigene Pfarrer in der Gemeinde begrüßt. Er bewirkte den Bau einer neuen Kirche, welche 1719 in Stutzhaus aufgebaut und geweiht wurde. Zugleich wurde in Schwarzwald eine Dorfschule errichtet. Die ausgedehnten Waldungen rings um Schwarzwald waren beliebte Jagdreviere der Gothaer Herzöge. Zahlreiche Flur- und Forstortsnamen belegen den einstigen Wildreichtum. Eines der letzten thüringischen Exemplare des Braunbären wurde 1662 vom Stutzhäuser Förster Georg Großgebauer am Bärenstein erlegt. Bis 1705 wurden noch weitere Tiere bei Tabarz und Georgenthal gesichtet. An den am 14. März 1819 erlegten Luchs erinnert ein Gedenkstein am Nordhang des Großen Böhler.[3]
Stutzhaus
Hauptstraße in Schwarzwald

Die Waldarbeitersiedlung Stutzhaus entstand im 17. Jahrhundert am Ufer der Ohra. Bereits 1569 hatte der Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha einen Forststreifen am Ufer der Ohra für die Rodung und Besiedlung freigegeben. Doch die Siedlung wuchs nur langsam, da die Köhler ihre Behausungen stets in unmittelbarer Nähe der Meiler errichteten. Das 1659 erstmals erwähnte Stutzhaus war dagegen ein massives Forsthaus mit Lagerschuppen, in dem durch die Waldaufseher, sogenannte Forstknechte, die Abrechnung und Entlohnung der erzeugten Holzkohle mittels der Stutze vorgenommen werden musste. 1665 bestand die Siedlung Stutzhaus aus dem Forsthaus, 3 Schneidmühlen, einem Eisenhammer und 5 Wohnhäusern der Waldarbeiter. An das Stutzhaus wurde später eine Brauerei und Wirtschaft angefügt. 1760 findet sich der Vermerk Länderey ist hier keiner Hand breit womit die Verhältnisse in diesem Teil des Talgrundes treffend bezeichnet worden, denn auch die Handelsstraße erforderte Platz. Ihr wurde auch der Bau der Hammerbrücke gewidmet, welche zwischen den Ortsteilen Stutzhaus und Schwarzwald erbaut wurde.
Entwicklung im 19./20. Jahrhundert

Der Ausbau der Straße nach Oberhof und Ohrdruf verbesserte die Verkehrsanbindung. Der Ort hatte 1876 einen Anschluss an die Bahnstrecke Gotha-Gräfenroda erhalten und wurde ab 1881 zum Ziel für den Fremdenverkehr. Zuvor war bereits der Betrieb bei zahlreichen Eisenhämmern und Schmelzhütten eingestellt worden.

Die ehemaligen Vogt-Werke waren in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts unter dem Namen HEMAWERK als Spezialbetrieb für Hebetechnik und Krananlagen bedeutsam. Heute ist es eine Produktionsstätte von Demag Cranes & Components.

Für die etwa 10.000 Touristen, die jährlich in Luisenthal weilten, entstanden das FDGB-Erholungsheim "Adolf Deter" und mehrere Kinderferienlager.
Ohratalsperre
Ohra-Talsperre

Bereits um 1916 bemühte sich die Deutsche Reichsbahn um den Erwerb von Wasserrechten im Ohratal, dieses kalkarme Wasser war für den Einsatz in Dampflokomotiven besonders geeignet. Auch die rasch wachsende Industrie und die Bevölkerung in Mittelthüringen benötigte seit den 1930er Jahren gesicherte Trinkwasservorräte, daher wurde zunächst der Bau der Lütsche-Talsperre beschlossen. Die ebenfalls konzipierte Ohra-Talsperre verzögerte sich wegen Finanzierungsproblemen, erst 1957 wurde mit ihrem Bau, jedoch ohne Kraftwerkseinbauten, begonnen. Die Talsperre ist das Herz der Mittelthüringer Trinkwasserversorgungsbetriebe, sie deckt den Bedarf von 700.000 Einwohnern ab.
Religionen
Die Bevölkerung von Luisenthal zählt mehrheitlich zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, Superintendentur Ohrdruf.

Map of Luisenthal