Malteser im Rems-Murr-Kreis

Wer sind die Malteser?
Der Malteser Hilfsdienst ist mit 50.000 ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 900.000 Förderern einer der großen caritativen Dienstleister in Deutschland. Die katholische Hilfsorganisation ist als eingetragener Verein (e.V.) und gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH) bundesweit an mehr als 700 Orten vertreten. 1953 durch den Malteserorden und den Deutschen Caritasverband gegründet, steht der christliche Dienst am Bedürftigen im Mittelpunkt der Arbeit. Der ehrenamtlich geprägte Malteser Hilfsdienst e.V. ist entsprechend den Strukturen der katholischen Kirche in Diözesen gegliedert. Seine Helferinnen und Helfer engagieren sich im Katastrophenschutz, Rettungs- und Sanitätsdienst genauso wie in der Erste-Hilfe-Ausbildung oder in den ehrenamtlichen Sozialdiensten. Der Auslandsdienst fördert Partner in aller Welt und entsendet Fachkräfte in Krisengebiete. In der Hospizarbeit begleiten die Malteser unheilbar kranke Menschen und ihre Angehörigen.

Allein in Baden-Württemberg mit 5.600 ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierten an 60 Standorten. Aktiv im Sanitätsdienst, Rettungsdienst, Katastrophenschutz, in Ausbildung und Jugendarbeit, in Besuchsdiensten und Hospizarbeit, sowie mit Spezialeinheiten wie den Schnelleinsatzgruppen, der Höhlenrettung, Hunde-, Fahrrad- und Motorradstaffeln.

Der Souveräne Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes zu Jerusalem, genannt von Rhodos, genannt von Malta
Der Malteserorden ist der älteste caritative Orden der Welt. Er geht zurück auf ein Mitte des 11. Jahrhunderts gegründetes Hospiz in Jerusalem. Aus der Bruderschaft, die dieses Hospiz betreibt, wird unter der Leitung des Seligen Bruder Gerhard der Hospitalorden vom Hl. Johannes von Jerusalem. Dessen Bruderschaft schließen sich 1099 die ersten Ritter aus dem Abendland an. 1113 wird der Orden vom Papst bestätigt. Durch die Jahrhunderte verlagert sich der Hauptsitz über Rhodos nach Malta - daher der Name "Malteser" - und schließlich nach Rom. Ab 1310 wird ein vorbildliches Hospital- und Sanitätswesen aufgebaut, das die weltweite Bekanntheit des Malteserordens bis heute begründet.

Weltweit aktiv
Der Malteserorden ist weltweit aktiv: In 56 Ländern gibt es Ordensgliederungen oder Hilfsdienste, und in über 100 Ländern ist der Orden durch caritative Werke vertreten. In den deutschen Ordenswerken arbeiten rund 13.000 Menschen hauptamtlich in Voll- und Teilzeit an mehr als 700 Standorten.

Folgende Werke gibt es in Deutschland

- Malteser Hilfsdienst e.V.: gegründet 1953; ca. 34.000 aktive Ehrenamtliche, davon 9.000 Malteser Jugend, sowie mehr als 950.000 Mitglieder. Fünf Säulen: Notfallvorsorge, Ausbildung, Soziales Ehrenamt, Jugendarbeit, Auslandsarbeit.
- Malteser International: ca. 200 Projekte in über 30 Ländern; Koordination internationaler humanitärer Katastrophenhilfseinsätze, Unterstützung des Wiederaufbaus, Überleitung von Nothilfe zur nachhaltigen Entwicklung.
- Deutsche Malteser gemeinnützige GmbH: Management-Holding sowie operative Führung der Malteser Kommende Ehreshoven, Malteser Akademie sowie des Geistlichen Zentrums.
- Malteser Hilfsdienst gemeinnützige GmbH: Sozialunternehmerische Dienste (Malteser Service Center, Rettungs- und Rückholdienst, Fahr- und Mahlzeitendienst, Hausnotruf);
- MTG Malteser Trägergesellschaft gemeinnützige GmbH: Rechtsträger von zehn Krankenhäusern, einer Fachklinik für Naturheilverfahren, 22 Altenhilfeeinrichtungen, zehn Einrichtungen der Hospizarbeit und Palliativmedizin, neun ambulanten Pflegediensten.
- MW Malteser Werke gemeinnützige GmbH: Migration; Jugend, Schule und Soziales; Gesundheitsförderung und Prävention, bundesweit insgesamt 28 Standorte.

Souveränes Völkerrechtssubjekt
Der Malteserorden ist als katholischer Ritterorden vom Vatikan anerkannt. Als souveränes Völkerrechtssubjekt unterhält er diplomatische Beziehungen zu 100 Staaten und ist als offizieller Beobachter bei den Vereinten Nationen akkreditiert. In der ersten Regel der Hospitalbrüderschaft des Hl. Johannes zu Jerusalem wird der Leitsatz "Tuitio fidei et obsequium pauperum - Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen" formuliert. Er hat bis heute für den Orden und alle Gemeinschaften, die sich davon ableiten, Gültigkeit.

Orden und Ordensmitglieder
Der Orden ist in drei Stände gegliedert: den ersten Stand bilden die Professritter. Aus ihrer Mitte wird der Großmeister als Oberhaupt und Souverän des Ordens auf Lebenszeit gewählt. Seit 2008 ist der Brite Fra’ Matthew Festing der 79. Großmeister. Von der Katholischen Kirche wird ihm der Rang eines Kardinals zuerkannt. Dem zweiten und dritten Stand gehören Frauen und Männer an, die sich in unterschiedlicher Ausprägung verpflichten, ihr Leben gemäß den Ordensregeln zu führen. Insgesamt gibt es rund 600 Ordensmitglieder in Deutschland.