MGV Uffhausen

Uffhausen, 36137 ,Germany
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Es war im Jahre 1919, als zwei kriegsgefangene Ortsbürger als letzte in die Heimatgemeinde nach Großenlüder heimkehrten. Man beschloss, den beiden einen feierlichen Empfang zu bereiten. Namentlich waren es die Herren Josef Wiegand und Karl Schaub. Der damalige Lehrer, Herr Heumüller, übte deshalb einige Lieder mit Frauen und Männern gemeinsam ein. Diese erste Darbietung machten den Beteiligten so viel Spaß, dass man sich entschloss, einen gemischten Chor ins Leben zu rufen. Als Ziele setzte man sich damals die Pflege des Volkliedes und insbesondere der Freundschaft und Geselligkeit.

Die Chorleitung übernahm Herr Lehrer Heumüller, und zum ersten Vorsitzenden wurde Herr Aloys Hosenfeld ernannt. Die wöchentlichen Übungsstunden fanden in der Schule in Uffhausen statt. Später wurde dann in die Gastwirtschaft Emilian Hosenfeld übergesiedelt und der gemischte Chor in einen reinen Männergesangverein umgewandelt. Dies war im Jahre 1922. Das erste Sängerfest des Lüdertal-Sängerbundes fand ein Jahr später in Großenlüder statt. Im Jahre 1924 war es dem Männergesangverein Uffhausen vorbehalten, das 2. Bundessängerfest auszurichten.

Das fand natürlich, und auch dies soll hier erwähnt werden, auf dem Festplatz der Keller´schen Mühlenwiese” statt. Es war auch zu dieser Zeit schon Brauch, den Neuvermählten, welche Mitglieder im Verein waren, ein Ständchen zu bringen. Das galt auch als Zeichen zur Aufnahme in die Dorfgemeinschaft. Am Grabe eines verstorbenen Sängers wurde damals schon ein Abschiedslied dargebracht. Als erstem wurde dies dem 1. Vorsitzendem Herrn Hosenfeld erwiesen.

Neben dem Singen war es damals auch üblich, Theaterstücke einzuüben und diese aufzuführen. In den alten Aufzeichnung fand sich jedoch auch der Hinweis, dass der 1. Dirigent, Herr Heumüller, ein nicht „einfacher Mensch” gewesen sei. Jedoch wurden ihm musikalische und gesangliche Fähigkeiten nachgesagt. Als der damalige erste Vorsitzender aufgrund einer Krankheit in einer Gesangstunde nicht anwesend war, kam es zum Eklat. Der Dirigent Heumüller legt daraufhin sein Amt nieder. Ihm folgte dann Herr Adalbert Himmelmann. Es war im Oktober 1925. Sage und schreibe bis ins Jahre 1954 führte er den Verein in aufopferungsvoller und mühseliger Weise als Dirigent. Erster Vorsitzender war August Schaub.

Das Vereinsleben verlief nun in geordneten Bahnen. Das Wertungssingen wurde als „Punktesingen” durchgeführt. So wurden die Leistungen eines Chores, nicht wie heute üblich, mit Worten umschrieben, sondern in Punkten bewertet. Dies führte dann zu oftmals öffentlich ausgetragenen Meinungsverschiedenheiten. Als nächste große Aufgabe stand dann die Anschaffung einer Vereinfahne an, jedoch war dies aufgrund der angespannten Finanzlage nicht ganz einfach. Und erst nach eingehenden Diskussionen wurde diese beim Bundessängerfest 1930 in Uffhausen eingeführt.
Im Jahre 1939 wurde in Uffhausen das 3. Bundessängerfest ausgerichtet, und nur wenige ahnten, dass einige Wochen später der 2. Weltkrieg ausbrechen sollte. Die Übungsstunden konnten infolge Einberufungen nicht mehr durchgeführt werden, und das Vereinsleben kam zum Erliegen. Folgende Sänger kamen nicht mehr aus dem Krieg zurück: Hermann Pflug, August Schmitt, Adam Schnell, Wilhelm Schreiner, Josef Pfeil, Josef v. Keitz, Wilhelm Frank, August Bechthold, Wilhelm Leinweber, Hermann Trüschler.

Ehre ihrem Gedenken!
Am 26. Mai 1946 wurde aufgrund einer außerordentlichen Generalversammlung das Vereinsleben wieder aufgenommen. 1. Vorsitzender wurde August Schaub, Dirigent Adalbert Himmelmann. Das erste Wertungssingen fand dann im Jahre 1948 in Kleinlüder statt. Nach über 30 Jahren Dirigententätigkeit legte Adalbert Himmelmann im Jahre 1954 krankheitsbedingt das Amt nieder. Als Nachfolger fand sich dann Herr Lehrer Zentgraf aus Großenlüder.
Im Jubiläumsjahr 1959 umfasste der Verein 90 Mitglieder, davon 49 aktive, 39 passive und 2 Ehrenmitglieder. Herr Josef Frank wurde im Jahre 1950 zum ersten Vorsitzenden gewählt und begleitete dieses Amt bis zur Generalversammlung am 17. Januar 1970. Im Jahre 1952 wurden erstmals sogenannte Stimmobmänner ins Leben gerufen. Diese waren damals: 1. Tenor: Paul Himmelmann, 2. Tenor: Wilhelm Schmitt, 1. Bass: August Bien, 2. Bass: Ernst Pflug, passives Mitglied: Jos. Hosenfeld. Im Laufe der Jahre wurde jedoch diese Funktion ohne Begründung wieder aufgegeben. Erst im Februar 2000 wurde in geheimer Wahl eine ähnliche Funktion für den 2. Bass wieder eingeführt. Es existieren hierüber jedoch nur mündliche Überlieferungen.

Doch nun wieder zurück ins Jahr 1954. In den Unterlagen des MGV wird über ein besonders freudiges Ereignis berichtet. Es war die Heimkehr des Sangesbruders Franz Heumüller, der nach 9 jähriger Kriegsgefangenschaft wieder nach Uffhausen zurückkehrte. Dies wurde am darauffolgenden Abend mit einem großen Fest gefeiert.
Im Jahre 1955 war der MGV Uffhausen Ausrichter des Bundessängerfestes. Dieses Fest, so wird es beschrieben, verlief in „einträchtiger und harmonischen Weise”, wie es unter Sangesbrüdern sein sollte. Auch in diesen Jahren wurde neben dem Chorgesang auch das Theaterspielen groß geschrieben. Auch Familienfeiern und Vereinsfahrten gehörten zu den alljährlichen Vereinshöhepunkten. Beim Sommerfest am 05. Juli 1963 kam es sogar zu einem Fußballspiel zwischen den Tenören und den Bässen. Die Bässe konnten bei diesem Spiel einen hohen Sieg erzielen. Über das genaue Ergebnis wurde Stillschweigen vereinbart.

Im Jahre 1965 war der MGV Uffhausen wiederum Ausrichter des Sängerfestes. Nach wochenlang enhaltendem Regen war der 20. Juni 1965 (Beginn des Sängerfestes) der erste sonnige Tag, und das Fest konnte in gewohnter Weise gefeiert werden. Auch in den darauffolgenden Jahren wurden die Sänger immer wieder auf die regelmäßige Teilnahme an den Chorproben hingewiesen. Besonders dramatisch war die Situation im Jahre 1966, als auch durch den Einzug des Fernsehens die Teilnahme auf nur 18 Sänger zurückging. Ein besonders eindringlicher Appell war dann auf der Jahreshauptversammlung 1967 zu vermerken.

Am 20. Juli 1969 wurde das 50jährige Vereinsjubiläum des MGV Uffhausen mit einem großen Fest gefeiert. Am 04. Oktober 1969 übernahm Herr Gerhard Kraus das Amt des Chorleiters. Auch im darauffolgenden Jahr stand ein Wechsel in der Vereinsführung an. Aufgrund gesundheitlicher Gründe wurde Herr Josef Frank von Herrn Richard Dietrich im Amt des 1. Vorsitzenden abgelöst. Mehr als 20 Jahre leitete Herr Frank die Geschicke des MGV Uffhausen.

Im Jahre 1973 stand die Beschaffung eines neuen Klaviers im Mittelpunkt. Jedoch gestaltete sich dies als sehr schwierig. Hier der Original-Text: „... dies war erforderlich geworden, da das alte keine rechten Töne mehr von sich gab. Nach 8 Tagen holte Franz Heumüller mit seinem Mühlenwagen ein Klavier, das von der Fachhochschule in Fulda für 100 DM erworben wurde. Dirigent Kraus stellte aber bei der nächsten Gesangstunde fest, dass das Klavier unbrauchbar war, und es ging in derselben Woche wieder zurück”. Ein anderes Klavier wurde dann für 400 DM aus Maberzell beschafft und entsprach den Vorstellungen des Dirigenten. Am 30. August 1974 übernahm dann Horst Keller in einer außerordentlichen Generalversammlung das Amt des 1. Vorsitzenden.

Im Jahre 1977 wurde die Vereinsfahne des MGV restauriert. Die Kosten für die Rückführung der Fahne in den Originalzustand betrugen damals 1252 DM. In der Jahreshauptversammlung am 17. 01. 1981 wurde Roland Schreiner zum 1. Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt begleitete er bis zur Jahrehauptversammlung am 03. 01. 1987.

Neuer 1. Vorsitzender wurde dann Oswald Heumüller. In diesem Jahr wurde auch ein neues Klavier beschafft. Unser Dirigent Gerhard Kraus trat nach über 20jähriger Tätigkeit als Dirigent am 23. 12. 1990 zurück. In der Generalversammlung vom 29. 12. 1990 wurde Werner Dietrich als neuer Dirigent vorgestellt. 1998 übernahm dann Gerhard Schwarz den 1. Vorsitz bis zum 27. Oktober 2000.

Mit dem neuen Chorleiter veränderte sich auch die musikalische Ausrichtung. Der Männerchor erhielt solide Grundlagen für dem Anlass entsprechende bzw. zeitgemäße Lieddarbietungen. In den nun folgenden mehr als 10 Jahren erreichte der Männerchor ausgezeichnete Beurteilungen an Kritiksingen, Liederabenden und bei der Mitgestaltung von Gottesdiensten, dies sowohl die stimmlichen Qualitäten, wie auch die Liedauswahl betreffend. Das Volkslied bewahren und anspruchsvolle Chormusik der Romantik wurden mit aktueller, moderner und witziger Chorliteratur einstudiert. Das eigene Sängerfest 1994 war unter Federführung vom 1. Vorsitzenden Oswald Heumüller ein voller Erfolg. Selten waren Festtage so harmonisch, abwechslungsreich und fröhlich und den Uffhäusern, den Gastchören und Vereinen noch heute in guter Erinnerung.

In der Folge richtete der Männergesangverein eigene Liederabende aus. 1998, der Männerchor fühlte sich dazu in der Lage, nahm man an einem Bundesleistungssingen in Mommenheim teil. In der schwersten und schwierigsten A-Gruppe bestand man mit Robert Schumanns „Die Minnesänger“ und Walter Papperts „Musik, du bist die tiefste Labe“. Diese Teilnahme war das Ergebnis konsequenter Probenarbeit. Im Jahr darauf wurde das 80jährige Bestehen mit einem unvergessenen Fest gefeiert. Verantwortlich organisiert vom 1. Vorsitzenden Gerhard Schwarz konnte man einen unvergessenen Liederabend und ein tolles Unterhaltungsangebot den Festteilnehmern bieten.

Als absoluten einmaligen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte ist die Teilnahme an dem „Konzert zum Jahr 2000“ des Fulda-Rhön-Sängerbundes einzustufen. In der Orangerie in Fulda bot der Männerchor - der zuvor als einer von ganz wenigen Chören von einer unabhängigen Jury ausgewählt wurde - vor einer großen und kompetenten Zuhörerkulisse eine sehr gute Leistung, die den Verein, aber auch den Ort Uffhausen in der Stadt wie auch im Landkreis bekannt machte. Die Schwierigkeit bestand darin, erstmals mit einem Konzertorchester zu singen. Stücke von Zipp und Rabe wurden sogar von der Fachpresse, dem „Hessischen Chorspiegel“, als „Lichtblick am Himmel des Männerchorgesangs” bezeichnet.

Den Vereinsmitgliedern und allen Interessierten wurden Mehrtagesfahrten (Paris) und wunderschöne Tagesfahrten in die nähere und weitere Umgebung geboten, ebenso wie kleine, träumerische, die Gemeinschaft verbindende und Geselligkeit fördernde Sommerfeste.

Der 2002 zum 1. Vorsitzenden gewählte Hartmut Helmer übernahm einen gut geführten Verein und hatte von Beginn an mächtig zu tun, so z.B. die Organisation des Sängerfestes des Lüdertal-Sängerbundes vom 27. Juni bis 30. Juni 2003. Der Männergesangverein 1919 Uffhausen gehört zu den wenigen Männerchören, die über eine beträchtliche Anzahl guter Nachwuchssänger verfügt. Die Mischung von erfahrenen und jungen Stimmen hat dem Männerchor einen ihm eigenen Klang gegeben, der gerne und mit Interesse erwartet wird.


Verfasser: Hartmut Helmer

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