Narrenzunft Durchhausen e.V.

Aus einer Sage geht hervor, wonach das Lupfenhansele ein humoriger, schlagfertiger jedoch armseliger Bauer aus Durchhausen gewesen sein soll, der alljährlich in der Fasnachtszeit in verlumpter Kleidung hinauf zum Lupfen gestiegen sei, um dem dort ansässigen Burgherrn Eberhard, wegen dessen Hartherzigkeit gegenüber den Gunningern die Leviten zu lesen. (*Anm. d. Red; eine Dorfhälfte von Gunningen soll im früheren Besitz des Herrn von Lupfen gewesen sein*). Weil aber dieser Schritt sowohl dem Bischof von Konstanz als auch dem Dorfherrn von Konzenberg keinesfalls zu Ohren kommen durfte, hatte das listige Bäuerlein, um einer Strafe zu entgehen, zuvor den Dorfvogt eingeladen und heftig mit ihm gezecht. Als dieser vom vielen Trinken berauscht unter dem Stubentisch heftig schnarchte und die Nacht sowie den darauffolgenden Tag regelrecht verschlief, machte sich das Lupfenhansele auf den Weg. Fröhlich und guter Dinge soll er vom Lupfen herab wieder ins Dorf zurückgekehrt, gelacht und sich über den langsam aufwachenden Vogt lustig gemacht haben. Hat doch dieser schiergar die Fasnetzeit verschlafen und so konnte der Dorfvogt seinem Dienstherrn deshalb auch nichts Nachteiliges aus Durchhausen berichten.

Das Häs des Lupfenhansele Durchhausen besteht aus einer langen Hose und einer langärmligen Jacke. Beide Teile sowie die Maskenhaube sind mit dreieckigen Flecken besetzt. Die Flecken sind aus bunten Soffen handgeschnitten und etwa 6 bis 7 cm breit und ca. 8 bis 10 cm lang. Der untere Rand der Hosenbeine sowie die Jacke und die Ärmel werden durch zwei Reihen roter Flecken gebildet. Das gesamte Häs wird mit mindestens 50 Schellen von 1 bis 2 cm Durchmesser besetzt.

Die Maske besteht aus Holz und hat einen freundlichen Ausdruck . Die Einlassung und den Abschluss der Haube bilden wiederum zwei Reihen roter Flecken. Die Maskenhaube muss nach hinten die Schulterblätter bedecken und rund zulaufen. Auf der rechten Seite über der Schläfe hängen ein bis zwei Fuchsschwänze. Die Nummer des Hästrägers muss an der rechten Seite der Haube gut sichtbar angebracht werden. Zum Häs gehören noch weiße Handschuhe und ein ovaler Weidenkorb.

Über eine zweite Narrenfigur hatten sich die Narrenoberen mittlerweile Gedanken gemacht. Der Wunsch ging in Richtung Einzelfigur, die das Gros der Lupfenhansele begleiten und führen sollen.

Die Rede war von einem Adligen, vom Herren vom Lupfen und dem Grafen von Nellenburg. In einer gemeinsamen Sitzung, Mitte des Jahres 1993, zusammen mit Wolfgang P. Moseler aus Rottweil-Neufra, Fasnachtskenner, Designer und Autor des Buches " Zünfte im Narrenring", hat der Zunftrat einsimmig beschlossen, die beiden vorstehend genannten Figuren zu kreieren.

Zum Fasnachtsbeginn 1994 konnten somit die beiden Einzelfiguren vorgestellt werden.