PDI Training

Vincenz Frigger Straße 68, Werl, 59457 ,Germany
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Warum ein sicherer Umgang mit Gewalt wichtig ist

Aggressionen und Gewalt haben in Deutschland sprunghaft zugenommen. Die Gewaltkriminalität in Nordrhein-Westfalen stieg auch im vergangenen Jahr weiter an, wobei besonders bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung eine Zunahme verzeichnet wurde.
Deutlich ist hier eine zunehmende Gewaltbereitschaft vor allem junger Menschen zu erkennen.
Die Arbeit mit Menschen bedeutet auch immer wieder die Arbeit mit Konflikten und Aggression und Gewalt.
Nahezu jeder Mensch, der in diesem Feld tätig ist, ist regelmäßig mit Spannungen, Beleidigungen, Drohungen oder sogar physischen Übergriffen durch Klienten konfrontiert.
Eine von der Europäischen Union durchgeführte Studie hat ergeben, dass durch dieses Erleben die Arbeitszufriedenheit und die Arbeitsfähigkeit maßgeblich negativ beeinflusst werden.

PDI umfasst vier Module, die einen sicheren, respektvollen und professionellen Umgang mit Gewalt und Aggression schaffen, und das Bewusstsein für die hohe Verantwortung für sich und das Klientel schärfen sollen.

Prävention

Das Beherrschen geeigneter Präventionsmaßnahmen, um aggressives Verhalten schon in der Entstehungsphase kompetent entgegnen zu können, ist eine wesentliche Kompetenz, die die Teilnehmer im Training vermittelt bekommen.
Gewaltprävention beginnt bereits bei der Ausstattung und Gestaltung des Umfeldes, wie z.B. Möbel, Blumen, Bilder und vor allem der gute Zustand des Interieurs. Auch die Farbwahl und die Lichtverhältnisse tragen zur Schaffung eines angenehmen, gewaltfreien Milieus bei.

Auch ausreichende personellen Ressourcen und regelmäßige Fortbildungen des Personals dienen der Prävention von Konflikten und gewalttätigen Handlungen.

Durch das Training wird den Teilnehmern bewusst gemacht, welche Verantwortung sie im beruflichen Alltag im Umgang mit sich, dem Klientel und vor allem mit Konflikten und Aggression haben, und damit entscheidend das gesamte Lebensumfeld mitgestalten. Wesentliche Inhalte dieses Trainingsabschnitts sind Kommunikation, Empathievermögen und Haltung gegenüber der Klientel und im Team.

Deeskalation

Die Phase der Deeskalation beginnt, wenn die Grenze zwischen Normalität und Ausnahme überschritten worden ist, d.h. wenn alle Maßnahmen zur Prävention wirkungslos geblieben sind. Die Schulung der sensiblen Wahrnehmung dieser Grenzüberschreitung ist wichtiger Bestandteil dieses Moduls.
Hier ist es ebenfalls wichtig, dass sich das Personal darüber bewusst ist, durch sein Verhalten wesentlich zur Eskalation oder Deeskalation beitragen zu können.
Die Teilnehmer des Trainings werden geschult, aggressives Verhalten erkennen und klassifizieren zu können, um die Situation mit geeigneten Mitteln zu deeskalieren, so dass gewalttätige Übergriffe weniger wahrscheinlich werden.

Intervention

Eskaliert eine Situation so, dass ein gewalttätiger Übergriff droht oder geschieht, ist eine Intervention nötig und wichtig, um weiteren Sachschaden und Verletzungen beim Klienten und Personal zu vermeiden.

In diesem Modul des Trainings lernen die Teilnehmer zum einen, sich gegen Angriffe, durch gezielte persönliche Sicherheitstechniken (PST) zu verteidigen, zum anderen durch eine spezielle Teamtechnik (TT) eine Situation, in der ein Klient aggressives, gewalttätiges Verhalten an den Tag legt, besser kontrollieren zu können.
Beide Techniken, PST & TT, sind nicht mit Kampfsport oder Selbstverteidigung gleich zu setzen. Hier geht es nicht darum, einen Aggressor unschädlich zu machen, sondern darum, eine eskalierte Krisensituation wieder unter Kontrolle zu bringen. Verletzungen des Personals und Klientel, sowie Sachschäden sollen begrenzt werden und niemand sollte am Ende als Verlierer dastehen. Im Nachhinein soll also eine WIN - WIN Situation entstehen.
Beim Einsatz der Techniken ist es nicht wichtig besonders groß oder stark zu sein, sondern die Situation im Vorhinein richtig eingeschätzt zu haben, im Team transparent und eindeutig zu kommunizieren, die Techniken sicher zu beherrschen und eine respektvolle Haltung gegenüber der gewalttätigen Person zu haben und zu bewahren.

Nachsorge

Die Nachsorge bezieht sich auf Personal, das einen gewalttätigen Übergriff erlebt hat, und soll helfen, diesen zu reflektieren und besser zu verarbeiten, um die nötige Sicherheit im beruflichen Alltag wieder zu erlangen und arbeitsfähig zu bleiben.
Gewalttätige Übergriffe können direkt, aber auch noch lange Zeit nach der Situation, starke Spuren bei den betroffenen Personen hinterlassen. Es kann zu physischen Verletzungen kommen, aber auch zu Traumatisierungen, Angst und Unsicherheit.
Dieses führt beim Personal oft zu Arbeitsunzufriedenheit bis hin zur Arbeitsunfähigkeit.

Um dem zu begegnen, sollten in den Institutionen spezielle Sicherheitskonzepte entwickelt werden.
Auch beim Klientel ist eine Reflexion des Geschehens wichtig, damit es besser verstanden und verarbeitet werden kann. Eine gelungene Nachbearbeitung einer Krisensituation dient auch der Prävention neuerer Konflikte und Krisen.
Die Kombination dieser vier Module ermöglicht dem Personal, allein oder im Team, einen strukturierten und sichereren Umgang mit Aggression und Gewalt.
Dies hat positive Auswirkung auf die gesamte Arbeit, die Atmosphäre, die Mitarbeiter und das Klientel und soll langfristig bewirken, dass es zu weniger gewalttätigen Übergriffen kommt.
Weitere Inhalte des Trainings sind theoretische Grundlagen u.a. zu den Themen Konflikte, Wahrnehmung und Kommunikation.

Sicherheit, die sich auszahlt

Die Einbettung des PDI Trainings in ein Einrichtungskonzept soll dazu führen, dass es zu weniger Konflikten und gewalttätigen Situationen kommt.
Dies hat zur Folge, dass die Arbeitnehmer weniger belastet und weniger krank sind.
Die Investition in einen PDI Kurs bedeutet also auch und vor allem, eine Investition in die Sicherheit des Klientels und des Personals.
Dadurch verringert sich einerseits die Anzahl an Sachbeschädigungen und körperlichen Übergriffen auf das Personal, und es kommt andererseits zu einer Steigerung der Sicherheit, der Arbeitszufriedenheit und Arbeitsfähigkeit.

Konzeptentwicklung

Das PDI Trainingskonzept wurde 2006 von Mitarbeitern -innen der LWL-Klinik Hamm, der LWL-Klinik Marl-Sinsen und des LWL-Wohnverbund Marl Sinsen ins Leben gerufen und wird seitdem weiterentwickelt. Sie arbeiten dort im kinder- und jugendpsychiatrischen Bereich und im geistig behinderten Bereich mit heranwachsenden Jugendlichen.

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