Pferde in Bellin

Unter dem Begriff "Pferde in Bellin" zeigen wir die die Umstellung und der Ausbau der Reitanlage, dem Pensionsstall „Trainingsstall Etienne Hirschfeld“ zu einem Bewegungs- stall mit Integrationsboxen und einem unter Naturschutzaspekten betriebenen Weidemanagment, einer medizinischen Ambulanz- und Reha-Station, einem Kommunikationszentrum für gesund- heitsfördernde Haltungskonzepte und Reitlehre, sowie einer angegliederten Stiftung für subventi- oniertes Kinder- und Jugendreiten in der Region Ostprignitz.

Dieses auf Wachstum angelegte Geschäftsmodell, soll Antworten auf die sozialen und ökologischen Fragen und Anforderungen unserer Zeit geben, in der das Pferd von einem Nutztier, einem Objekt ohne subjektivem Lebensrecht, ein vierbeiniges Mittel zum Zweck, zu einem Lebewesen wird, einem hochorganisierten Säugetier mit Herz, Hirn und Nervenkostüm.

Man könnte Pferde sinngemäß wie Angestellte betrachten, dann aber sollten die Besitzer, die Betreuer, sowohl in Funktion Chef als auch Ihre Interessensvertreter, ihre Gewerkschaftsfunktionäre sein. Klares Motiv einer pferdegerechten Haltung muss demnach die maximale Zufriedenheit bei Mensch und Pferd sein. Diese Zufriedenheit ist wie eine Waagschale zu sehen: Geht es dem Pferd gut, ist es entspannt und zufrieden, dann wird seine Leistung optimal im Rahmen seiner individuellen Möglich- keiten ausfallen – und daraus zieht der Chef, der Reiter, seinen berechtigten „Eigennutzen“.

Grundlage jeder Leistung aber ist die Haltung. Hierfür kämpfen seit Jahrzehnten reiterliche Vereinigungen, Tierschützer, Ökologen, staatliche Behörden und Fördermittelbanken, durch intensive Aufklärungsar- beit, finanzielle Subventionen und gesetzliche Sanktionen zur Prävention von Tierquälerei.

So geben wir unseren Pferden eine ganzheitliche Pflege, eine artgerechte Haltung im Sozialverbund Herde, in einer Landschaft, die mit gleicher Achtung und Pflege erhalten werden muss, wie wir das Pferd erhalten wollen, wie wir uns erhalten wollen und wissen, dass wieder andere auch davon leben müssen, was für uns Freizeit bedeutet.

So finden wir auf der Zielgeraden unser Pferd, dass durch Leichtigkeit, Balance und Versammlung besticht. Diese Schleife gehört uns beiden. Dem Pferd wie gleichzeitig und endlich auch zurecht, seinem Reiter. Unser Doping ist kein auf künstlichem Wege, über die Leistungsfähigkeit des Pferdes hinausgehende Injektion, keine durch Schmerzen verursachte Manipulation, seines gebrochenen Willen der zur Höchstleistung gequält wird. Unser Doping ist unsere auf Nachhaltigkeit geprägte und praktizier- te Reitanlage. Mit sportlichem Eifer freuen wir uns auf ebenbürtige Mitstreiter in einem Wettkampf, in dem es weit mehr zu gewinnen gibt, als ein weiteres Schleifchen im Trophäenschrank. Unser Sieg ist der Moment, in dem wir die Ladeklappe öffnen und unser Pferd seiner Herde zurück geben, während der Landwirt, auf dem anliegenden Acker zum Gruß die Hand hebt.