Projekt-Lebensbogen e. V.

Im Moment sind wir eine Gruppe von circa 20 Personen, deren Wunsch es ist, an einen Ort zu leben, an dem wir unsere Vorstellungen von eng nachbarschaftlichem, sozialem und generationsübergreifendem Leben und Arbeiten umsetzen und weiter entwickeln können. Aus einer früheren Gruppe, in der Einzelne von uns aktiv waren, sind inzwischen drei größere Lebensgemeinschaften in der Mitte bzw. im Osten Deutschlands entstanden, die sowohl wirtschaftlich als auch menschlich erfolgreich ihre Vorstellungen umsetzen.

In der heutigen Gesellschaft findet ein großer Wandel in Wohnformen und Wohnkultur statt. Die Kleinfamilie gilt schon lange nicht mehr als der allein gangbare Weg. Neben den Familien gibt es etliche Alleinerziehende, Wohngemeinschaften, Paare und vor allem viele Singles. Ein Teil kommt mit der eigenen Wohnform gut zurecht, ein größerer Teil allerdings nicht. Durch zunehmende Individualisierung und mangelnde Vernetzung kommt es häufig zu Vereinsamung, vor allem bei den älteren MitbürgerInnen. Orientierungslosigkeit der Jugendlichen sowie chronische Überforderung der Alleinerziehenden und Familien durch Doppel- und Dreifachbelastungen nehmen stetig zu.

Die verschiedenen Mitglieder unserer Gruppe sind ein Spiegel der Gesellschaft: Alleinerziehende, Paare, Singles, Familien und Menschen, die bereits in kleineren oder größeren Gemeinschaften leben. Einige von uns können sich vorstellen ihre älteren Familienangehörigen einzubeziehen.

Gemeinsam wollen wir eine alternative Lebenskultur zu den heutigen gesellschaftlichen Umständen entwickeln.

Durch die Entstehung eines großen sozial ausgerichteten Lebensgemeinschaftsprojektes erwarten wir langfristig eine Verbesserung und Bereicherung der sozialen Infrastruktur in der Umgebung. Wir wollen mit unserem Projekt Impulse für alternative Wohn- und Lebenskonzepte geben, die in Deutschland in den letzten Jahren immer mehr zum Trend werden, zum Beispiel in Form von Wohnprojekten für SeniorInnen oder generationsübergreifenden Wohnprojekten.

Wir möchten nicht nur jungen und alten Menschen die Gelegenheit geben, Einblick in den Alltag eines bestehenden Gemeinschaftsprojekts zu erhalten, sondern auch aktiv die Entstehung von weiteren sozialen Wohnprojekten fördern und unterstützen.

Durch die Begegnungen im gemeinsamen Erleben und die intensiven Prozesse miteinander, entwickelte die Gruppe eine eigene Gruppenkultur. Unsere Gruppe verständigte sich auf klare Grundwerte und eine empathische Haltung im Umgang miteinander, ohne dass es eine gemeinsame religiöse, spirituelle oder politische Ausrichtung gibt. Wir haben von Anfang an versucht, neben strukturierten Tagesabläufen und festgelegten Themen viel Raum zu lassen für das, was gerade ist und was jede Person mitbringt.

Durch die Beschäftigung mit Community Building (CB) und den dort gemachten Erfahrungen haben wir uns getraut immer mehr loszulassen von unseren gewohnten Methoden und in das zu vertrauen, was die Gruppe im Zusammensein entwickelt.