Prot. Posaunenchor "Soli Deo Gloria" Appenthal

Bahnhofstraße 91, Appenthal, 67471 ,Germany
Prot. Posaunenchor "Soli Deo Gloria" Appenthal Prot. Posaunenchor "Soli Deo Gloria" Appenthal is one of the popular Religious Organization located in Bahnhofstraße 91 ,Appenthal listed under Church/religious organization in Appenthal , Bands & Musicians in Appenthal , Music Lessons & Instruction in Appenthal ,

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Ein Chorporträt
Der Protestantische Posaunenchor Appenthal wurde im Oktober 1950 gegründet. Zu dieser Zeit gab es in Appenthal noch eine intakte Musikkapelle. Warum sich neben der Musikkapelle junge Menschen zusammenschlossen, um einen Posaunenchor zu gründen, ist heute nicht mehr nachzuvollziehen. Keiner der 7 jungen Männer hatte eine Ahnung von Noten oder wie ein Blasinstrument gespielt wird. Zwei Bläser aus der Musikkapelle und das Gründungsmitglied Berthold Uhly, ausgebildeter Kirchenmusiker, kümmerten sich um die Ausbildung. Berthold Uhly übernahm dann auch die Chorleitung. Eifrig wurden Noten aus zwei vorhandenen Büchern abgeschrieben und die Griffe gelernt. Das größte Problem aber war, dass die musikbegeisterten jungen Männer zum überwiegenden Teil keine Instrumente hatten. Die vorhandenen Instrumente waren in einem zum Teil erbärmlichen Zustand. Die Kirchengemeinde stand dem Chor zunächst sehr skeptisch gegenüber und wollte ihn auch finanziell nicht unterstützen. Nach und nach wurden gebrauchte Instrumente von andern Chören gekauft oder ausgeliehen. Das Interesse an Bläsermusik war so groß, dass der Chor bereits am Heiligen Abend 1950 am Appenthaler Glockenturm sein Können unter Beweis stellte.
Innerhalb kurzer Zeit wuchs der Chor auf 20 Bläser an und entwickelte sich zu einer echten Gemeinschaft. Bei allen größeren Veranstaltungen der Region wurden die Appenthaler Bläser gefragt.
Geübt wurde im Saal des Gasthauses „Zum alten Turm“. Geprobt werden konnte so lange, bis es die Nachbarschaft nicht mehr ertragen konnte. Damit der Saal im Winter beheizt werden konnte, musste jeder Bläser zur Übungsstunde Brennholz mitbringen. Und so ging man nicht eher nachhause, bis das letzte Stück Holz verbrannt war. Die Geselligkeit kam nie zu kurz und es fanden viele Ausflüge und Mehrtagesfahrten statt.
Personelle Veränderungen gab es im Chor nur ganz wenige.
So gibt es in der 60jährigen Chorgeschichte nur drei Chorleiter/-innen:
Berthold Uhly; 1950-1958, 1970-1991
Erich Münch; 1958-1970
Christa Rottmayer; 1991-dato
drei Vorsitzende:
Edwin Herter; 1950-1954
Erich Uhly; 1954-1997
Matthias Vorstoffel; 1997-dato
und zwei Vereinsrechner:
Erich Uhly; 1950-1954
Dieter Schenck; 1954-dato
Einen großen Umbruch gab es Ende der 80er Jahre. Claudia Heintz und Christa Vorstoffel übernahmen die Jungbläserarbeit mit großem Erfolg. Es wurden 27 Anfänger/-innen ausgebildet. Zwar wurde in der Vergangenheit die Nachwuchsarbeit mit großer Kontinuität durchgeführt, jedoch nur durch diese Aktion war es dem Posaunenchor möglich, seine bläserische Arbeit in der gewohnten Art in den Kirchengemeinden der Region zu leisten.
Die Ausbildung fand in den elterlichen Wohnzimmern der beiden jungen Frauen statt. Wie in den Gründungszeiten gab es Probleme bei der Instrumentenbeschaffung. Und auch wie damals hatten die Jungbläser/-innen schon nach 3 Monaten ihren ersten öffentlichen Auftritt. Und zwar bei den Feierlichkeiten zum 500jährigen Ortsjubiläum von Appenthal.
Heute bildet der Posaunenchor eine feste Größe und ist nicht nur innerhalb des kirchlichen Lebens, sondern auch innerhalb des Gemeindewesens nicht mehr wegzudenken. Mit drei Jungbläsergruppen, 18 Bläser/-innen unter, und 18 Bläser/innen über 18 Jahren ist der Posaunenchor Appenthal einer der „jüngsten“ Chöre der Region.
Woran dies liegt? An der Herzlichkeit der Menschen? Der guten musikalischen Arbeit? An der besonderen Gemeinschaft, die hier herrscht? An dem Spaß, den man zusammen hat? An der Ernsthaftigkeit, mit der die Bläser/-innen ihren Dienst tun? An der Gewissenhaftigkeit, mit der über Jahre hinweg Nachwuchs ausgebildet wird? Es liegt natürlich an allem, mutmaßt Martin Anefeld, Landesobmann der Pfälzischen Posaunenarbeit. Und es gibt noch zwei Gründe, warum die Appenthaler nächstes Jahr ihren 65. Geburtstag feiern können:
Zum einen haben sie es verstanden die alten Traditionen zu bewahren und haben sich gleichzeitig der neuen Zeit nicht verschlossen. Dies spiegelt sich nicht nur in der Musikauswahl wieder, sondern auch im Jahresablauf der zwischen 30 und 40 Einsätze. Als etwas ganz besonderes und pfalzweit einmaliges haben sich die Feierlichkeiten am 1. Mai herausgebildet. Schon zur Gründerzeit wurde an diesem Tag ein Kurrendeblasen durchgeführt. Heute hat sich daraus ein kleiner „Posaunentag“ entwickelt, der jährlich auch viele befreundete „Nicht-Appenthaler“ Bläser/-innen ins Tal zieht. Am Vormittag werden an verschiedenen Stellen im Ort Volkslieder zu Gehör gebracht. Der Nachmittag gilt der Geselligkeit. Bei Spießbraten, Kaffee und Kuchen fühlt sich nicht nur die Jugend wohl, sondern auch die „alten Herren“ genießen den Flair der großen Bläserfamilie.
Mit den Bläserdiensten an Heilig Abend und in der Silvesternacht hält der Chor eine über 100jährige Tradition am Leben, die sich in den letzten Jahren auch in der Bevölkerung zunehmender Beliebtheit erfreut.
Eine gute Zusammenarbeit besteht mit dem Landesverband der Evangelischen Posaunenchöre in der Pfalz. So nehmen Jungbläser des Chores regelmäßig und zahlreich an den angebotenen Freizeiten teil. In diesem Zusammenhang stellt der Posaunenchor Appenthal auch Mitarbeiter/-innen für diese Freizeiten. Dekanatsfeierstunden, Landesposaunentage und Deutsche Evangelische Kirchentage sind als übergeordnete Veranstaltungen eine beliebte Abwechslung für die Appenthaler Bläser/-innen. Seit 2005 besteht eine Partnerschaft zum Ev. Posaunenchor der St. Nicolai Kirche Coswig/Anhalt. Gegenseitige Chorbesuche mit musikalischen Feierstunden oder Konzerten haben aus dieser Partnerschaft eine echte Freundschaft erwachsen lassen.
Den zweiten Grund, warum der Chor auf eine überwiegend erfolgreiche Chorgeschichte zurückblicken kann, beschreibt Martin Anefeld wie folgt:
„Der Posaunenchor ist selbst Mittelpunkt der Gemeinde, die Mitte des Posaunenchores ist aber der Bläserdienst: das Evangelium weithin erschallen zu lassen, die gute Nachricht mit Instrumentenklang zu verkünden – unüberhörbar. ‚Soli Deo Gloria’ – ‚Allein Gott die Ehre’. Das ist die Mitte, auf die alles ausgerichtet ist und von der alles ausgeht – auch die Kraft, einen Posaunenchor 65 Jahre lang lebendig zu halten.“

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