Reitsportzentrum in der Krähe

Im Jahr 1999 flog ich gemeinsam mit meinem Mann erstmals nach Spanien auf der Suche nach einem Pferd für eine Kundin. Der Zufall wollte es, dass wir dort Manuel Rodriguez Gonzales kennenlernten und ihn bei seiner Arbeit mit einem Hannoveranerhengst beobachten durften: Mit leichtesten Hilfen und leisem Zungenschnalzen ließ er seinen Hengst locker, losgelassen, mit hervorragender Hankenbeu¬gung, stressfrei an der Hand piaffieren. Unter dem Sattel zeigte er uns schwere Lektionen wie Traversalen, fliegende Wechsel, Piaffe und Passage, geritten mit einer Leichtigkeit, die uns verblüffte und zu¬gleich unglaublich beeindruckte.
Mein Mann und ich waren uns einig: Wir waren Zeugen des Ergeb¬nisses eines Ausbildungssystems, das unseren klassischen Weg der Pferdeausbildung ergänzen und erleichtern könnte.
• Für das Pferd, weil es unabhängig von Alter und Ausbildungsstand alle Lektionen, die normalerweise vom Sattel aus von ihm gefordert werden, leicht und stressfrei erlernt.
• Für den Reiter, weil er sein Pferd mit weniger Druck und mit mehr Leichtigkeit arbeiten kann.
Mir wurde bei meinem Besuch in Arcos de la Frontera bewusst, dass sich mir hier möglicherweise ein Weg erschloss, auf dem die Arbeit an schwereren Lektionen für routinierte Reiter deutlich vereinfacht werden könnte und auch für schwächere Reiter kein unerreichbarer Traum mehr bleiben würde. Diesen Weg lohnte es sich zu gehen.
Heute, nach 11 Jahren Zusammenarbeit mit „Manolo“, kann ich sagen, dass uns unser erster Eindruck nicht getäuscht hatte.
Es war ein abwechslungsreicher und interessanter Weg des Lernens, den ich zu beschreiten begonnen hatte, aber auch eine große Chance für meine Pferde, meine Schüler und für mich.
Karin Heß-Müller