Römerkastell Saalburg

Am Römerkastell 1, Bad Homburg, 61350 ,Germany
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Ein Kastell am Limes.

Die Geschichte der Saalburg in der Römerzeit.

Gegen Ende des ersten Jahrhunderts besetzten die Römer Gebiete im freien Germanien rechts des Rheins, darunter den Taunus und die Wetterau.

Der Saalburgpass im Taunus bildete einen natürlichen Übergang von der Ebene des Mains in das Siedlungsgebiet der Germanen. Hier bauten römische Truppen Anfang des 2. Jahrhunderts ein Holzkastell und zwei Schanzen als erste militärische Anlagen. 160 Soldaten kontrollieren diesen wichtigen Verkehrsweg.

Der Limes, die Grenze zwischen dem römischen Reich und den germanischen Stammesgebieten, war zunächst nur ein Postenweg mit hölzernen Wachttürmen, auf dem die römischen Soldaten patrouillierten.

Im Jahr 120 n. Chr. wurde der Limes mit einer hölzernen Palisade versehen. Ein Grenzübertritt war nur noch an wenigen Übergängen möglich.

Um 135 n. Chr. wurde das Holzkastell zu einem Kohortenkastell mit einer Besatzung von rund 600 Mann ausgebaut. Entlang der Straße entwickelte sich ein Lagerdorf, der Vicus. Dort wohnten die Familien der Soldaten, Händler und Handwerker. Auf der Saalburg wurde die zweite Raeterkohorte stationiert. Die Soldaten für diese Hilfstruppeneinheit waren zuvor in der Provinz Raetien rekrutiert worden.

Gegen Mitte des 2. Jahrhunderts wurde das Kastell in Steinbauweise erweitert. Das Lagerdorf erhielt eine große Badeanlage, eine Herberge und andere öffentliche Bauten.

Am Limes wurden die Holztürme durch Steintürme ersetzt.

Gegen Ende des 2. Jahrhunderts kam es am Limes durch die Anlage von Wall und Graben noch einmal zu Veränderungen. Neuere Erkenntnisse sprechen dafür, dass Wall und Graben die Palisade ersetzten. Bis vor kurzem neigte man zu der Auffassung, dass Wall und Graben zusätzlich zur Palisade angelegt wurden.

Um das Jahr 200 erreichte das Lagerdorf seine größte Ausdehnung. Bis zu 2000 Soldaten und Zivilisten lebten im Bereich der Saalburg.

Aus dem kleinen Militärposten hatte sich im Laufe eines Jahrhunderts eine Siedlung mit vollständiger Infrastruktur nach römischem Vorbild entwickelt. Es gab befestigte Straßen, Geschäfte, Gasthäuser und eine Badeanlage.

Nur wenige Jahrzehnte später, im Jahr 233 n. Chr., fiel das Dorf nach einem Angriff germanischer Stämme einem Brand zum Opfer. Die Bewohner konnten sich in Sicherheit bringen, ihr Hab und Gut aber fiel den Angreifern in die Hände.

Die Bedrohung des römischen Grenzgebietes fand ihren Höhepunkt um 260 n. Chr. Die germanischen Alamannen überfielen und plünderten immer wieder die Grenzprovinzen.

Der Limes wurde schließlich endgültig aufgegeben und mit ihm die Saalburg. Das Kastell wurde zerstört, das Dorf menschenleer. Mit den letzten Soldaten, die die Saalburg verließen, endete nach über anderthalb Jahrhunderten die Herrschaft der Römer über den Taunus und die Wetterau. Die römische Weltmacht zog sich wieder hinter den Rhein und die Donau zurück. Es sollte noch ein Jahrhundert dauern, bis auch diese Grenze fiel.



Ausgrabung und Erforschung.

Die verfallenen Mauern des Kastells dienten im Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein als Steinbruch. Der Zerstörung wurde erst Anfang des 19. Jahrhunderts Einhalt geboten. Zur Mitte desselben Jahrhunderts fanden die ersten archäologischen Untersuchungen statt. Verstärkt wurden die Ausgrabungen im Zusammenhang mit der Erforschung des Limes, seiner Kastelle und Wachtürme am Ende des 19. Jahrhunderts vorangetrieben. Von 1894 an leitete der Architekt und Altertumsforscher Louis Jacobi aus Bad Homburg die Ausgrabungen.


Ausgrabungen auf dem Kastellgelände um 1900

Das Kastell und seine unmittelbare Umgebung ist damals vollständig ausgegraben worden. Die Ergebnisse stellten für die damalige Zeit eine bedeutende wissenschaftliche Leistung dar. Manche Fragen, die sich seinerzeit bei den Grabungen stellten, würden sich mit der heutigen Grabungstechnik natürlich besser klären lassen. Der deutsche Kaiser Wilhelm II., der sich schon als Kind bei seinen Besuchen in der Kurstadt Bad Homburg für die Ausgrabungsarbeiten interessiert hatte, veranlasste 1897 den Wiederaufbau des alten Römerkastells. Mit den Arbeiten zur Rekonstruktion wurde ebenfalls Louis Jacobi beauftragt.


Die Rekonstruktion

Auf den antiken Fundamenten des einstigen Römerkastells entstand so in den Jahren zwischen 1897 und 1907 die Rekonstruktion des Saalburg-Kastells. Dabei orientierte Louis Jacobi sich an den Bauformen antiker Vorbilder, so dass die heutige Anlage einen annähernd originalgetreuen Eindruck einer römischen Militäreinrichtung bietet. In den Räumen des wiederaufgebauten Kastells wurde das Saalburgmuseum und ein Forschungsinstitut untergebracht. Neben den Mitteln, die der Kaiser für das Projekt bewilligte, ist die Rekonstruktion auch den Spenden vieler Privatleute aus dem In- und Ausland zu verdanken.

Map of Römerkastell Saalburg