Theaterverein Diedorf

Die Gesang- und Theatervereinigung Diedorf kommt ins Alter, im letzten Jahr konnte sie im November ihren 70. „Geburtstag“ feiern. „Nach langen, schweren Kriegsjahren hat sich in unserer Gemeinde eine Gruppe junger Leute – 18 Frauen und Männer – zusammengefunden, um der Bevölkerung von Diedorf und Umgebung durch Theaterspiele frohe Stunden zu verschaffen“, heißt es im ersten Eintrag im Protokollbuch.
Der treibende Motor und erste Vereinsvorstand Adolf Hafner brachte es fertig, die Theatergruppe rasch auf 30 Personen zu vergrößern. Verbunden mit einer Weihnachtsfeier wurde 1945 der erste Theaterabend mit dem Weihnachtsstück „Der Liebe Sieg“ , dem Lustspiel „Baderwastl und Hexenschuss“ sowie der Gesangsposse „Die Zwoa von der Gmoa“ gestartet. Der Zuschauerandrang war riesengroß und 1050 Reichsmark konnten als Spende an das Bayerische Rote Kreuz übergeben werden.
Der heutige, immer noch gültige Vereinsname ergab sich 1950. Am 30. Juli kamen Abordnungen des Theater- und des Gesangvereins zusammen und beschlossen, sich zu einem Verein zu verbinden. Der neue Name „Gesang- und Theatervereinigung Diedorf“ wurde in der Gründungsversammlung am 15. Oktober bekannt gegeben. Erster Vorstand wurde Richard Harslem, der Vater des derzeitigen Abteilungsleiters, Regisseurs und Bühnenbildners. Richard Harslem leitete den Verein über 20 Jahre und wurde ob seiner Verdienste zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Natürlich hinterlassen 60 Jahre ihre Spuren. 1961 löste sich der Gemischte Chor auf. Mittlerweile existiert auch der Männerchor nicht mehr, ein Fortbestand scheiterte am Sängernachwuchs. Als im Jahre 1975 in der Gemeinde Diedorf eine Musikkapelle gegründet wurde, war diese die dritte Abteilung der GTV. 1991 machten sich die Musiker der Jugend- und Musikkapelle selbstständig und gründeten den Musikverein Diedorf.
Auch bei den Theaterleuten hat sich in den sechs Jahrzehnten einiges verändert. Waren die Spieltermine bis Anfang der 60er Jahre an den Oster- und Weihnachtsfeiertagen, so finden die Aufführungen jetzt im Frühjahr und Herbst statt. Auf dem Spielplan standen im ersten Jahrzehnt in erster Linie tragische Heimatstücke, die dann zu Bauernkomödien und auch Boulevardstücken wechselten. Einen absoluten Glanzpunkt setzte die Spielschar damals mit dem Volksstück „Alpenglühn“. 13 Vorstellungen gingen im ausverkauften Saalbau Miller über die Bühne. Die Gaststätte „Millerwirt“ ist auch heute noch die Heimat der Diedorfer Amateurschauspieler. 1978 konnte der Besitzer den neuen Saal in Betrieb nehmen und dort erhielt die Theatergruppe eine wesentlich größere Bühne und im Keller großzügige Garderoben-, Kulissen- und Requisitenräume. Gerne erinnern sich die Akteure an die erfolgreichen Aufführungen in der neuen Umgebung. Stellvertretend seien genannt: „Der Schusterwastl“, „Schleifstein und Glücksradl“, „Der fidele Hausl“, „Die drei Eisbären“, „S’Fensterl“, „Der Räuberpaff“, „Ratsch und Tratsch“, „Zoff übern Zaun“ und, und ...
Froh und zugleich stolz ist man darauf, dass es Anfang der 70er Jahre geglückt ist, die Kindertheatergruppe, die schon ab 1956 existierte, zu aktivieren . Seither begeistern die jungen Mimen in der Adventszeit ihr Publikum mit einer Märchenstückaufführung, mal klassisch, mal modern.