Zoiglstub'n beim Meislbeck

Bräugasse 20, Erbendorf, 92681 ,Germany
Zoiglstub'n beim Meislbeck Zoiglstub'n beim Meislbeck is one of the popular Gastropub located in Bräugasse 20 ,Erbendorf listed under Restaurant/cafe in Erbendorf , Beer Garden in Erbendorf ,

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Die jüngste Zoiglstube im Landkreis Tirschenreuth befindet sich in Erbendorf in der Bräugasse 20.
Die Eheleute Horst und Rosmarie Kölbl haben mit den Kindern Christian, Matthias und Martina in "Andorf" der Tradition wieder Leben eingehaucht.
In der Straße in der früher auch das Malz- und Kommunbrauhaus des Steinwaldstädtchens standen, eröffneten sie zur 900 Jahrfeier im Jahre 2009 in Erbendorf eine Zoiglstube.
Mit viel Aufwand haben die Kölbl's beim Haus die Zeit um Jahrzehnte zurückgedreht. Sie haben Zwischendecken entfernt, Balken freigelegt, alte Türen eingebaut, ... Behutsam und liebevoll wurde aus dem zuletzt leer stehenden Haus der Eltern die liebevoll eingerichtete Brotzeitwirtschaft "beim Meislbeck".
Dort, wo der kleine Bäckerladen und die gute Stube vom "Meisl Sepp" war, schäumt nun Bier aus dem Mitterteicher Kommunbrauhaus in mit roten Zoiglsternen verzierte Gläser.

Wenn die alten Mauern und die historischen Deckenbalken sprechen könnten, hätten sie viel zu erzählen.
In jenem Haus, das nach einem Brand in 1800 neu aufgebaut worden ist, wohnten Ahnen Friedrich Schillers.
Gleich nebenan, wo heute das Denkmal des Heimatchronisten Höser steht, wuchs die Urgroßmutter des großen deutschen Dichters auf.
Benannt ist die Stube nach dem Bäcker- und Konditormeister Josef Meisl. Bilder an den Wänden der rustikalen Wirtschaft künden vom fleißigen "Beck" und Landwirt, der vor der übernahme des Geschäfts in großen Bäckereien wie dem Münchner "Platzl" gearbeitet hat. Er brachte viele neue Rezepte mit in die Oberpfalz.
Bei passender Witterung kann man bei Bier und Brotzeit im mit Granitsteinen gepflasterten Hof unter dem hölzernen Bierstern sitzen und dem Zwitschern der Kanarienvögel im Voliere lauschen.
Ein weiteres Hobby der Wirtsleute ist außerdem die Imkerei.
Ein Vorfahre des 1759 in Marbach geborenen Dichterfürsten Friedrich Schiller stellte in der Oberpfalz Malz für das Zoiglbrauen her. Der Ahnherr hieß Mathes Uschalk und war in Erbendorf Mälzer. Er verursachte, wohl aus Unachtsamkeit, am 28. März 1596 einen verheerenden Stadtbrand. Das Feuer brach im Malz- und Brauhaus aus und breitete sich rasch aus. In nur einer Stunde wurden 17 Häuser zerstört. Auch 25.000 Liter Bier sind laut Chronik vernichtet worden. Uschalk floh aus Todesangst aus Erbendorf und kehrte nicht mehr zurück. Seine Frau blieb oder kehrte später zurück, denn sie war die Ahnherrin von Schillers Urgroßmutter Anna Elisabeth Uschalk, die im mittlerweile verschwundenen Nachbarhaus der Zoiglstube "zum Meislbeck" gelebt hat. Vielleicht hat Schiller sogar irgendwann einmal die Gegend besucht, denn seine 1799 veröffentlichte Trilogie "Wallenstein" berichtet mit erstaunlicher Ortkenntnis vom Tod des Feldherrn Piccolomini in nahen Neustadt an der Waldnaab.

Es ist übrigens durchaus anzunehmen, dass auch der berühmte Komponist Max Reger, der 1873 in Brand im Fichtelgebirge geboren wurde und in Weiden aufgewachsen ist, sich beim "Andorfer Zoigl" vergnügte. Regers Vater von 1869 bis 1871 in Erbendorf Lehrer an der katholischen Schule, und seine Mutter Philomena, geborene Reichenberger, stammte aus Grötschenreuth. Max'l war während seiner Weidener Zeit oft bei Onkel Roll im Alten Schulhaus an der Kemnather Straße zu Besuch. Bei einem dieser Aufenthalte komponierte er 1899, also im Alter von etwa 26 Jahren an der Orgel in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, die Choralfantasie "Wie schön leucht uns ein Morgenstern".

Quelle: Obiger Text entstammt aus dem Buch "Der Zoigl - Bierkult aus der Oberpfalz", welches hier in unserer Zoiglstub'n erhältlich ist.

Map of Zoiglstub'n beim Meislbeck